Wien, Espoo – Es hätte ein versöhnlicher Saisonabschluss werden sollen, doch nun hängt nach dem letzten Heimspiel des SK Rapid Wien der Haussegen schief: Fanbetreuer Andy Marek wurde in der Halbzeitpause fristlos entlassen, nachdem er sich kurz vor Anpfiff das beliebte Spiel “Angry Birds” auf sein Smartphone geladen hatte und in der 4. Minute der spannenden Partie gegen Innsbruck zu spielen begann. Das Ex-Schlagersternchen ist sich indes keiner schuld bewusst.

Marek, der im Rapid-Präsidium die Interessen der Ultras vertrat, betonte, dass es sich um ein Privathandy handle, das ihm vom Vereinssponsor Orange zur Verfügung gestellt wurde. Außerdem wäre ihm durch die grün-weiße Brille, durch die er die Welt betrachte, gar nicht aufgefallen, welche Farbe die Schweine hatten, die er da bekämpfte. Präsident Edlinger wollte das aber als Erklärung nicht gelten lassen: “Wo kommen wir denn da bitte hin, wenn in der Geschäftsstelle des SK Rapid irgendwelche Vögel grüne Schweine vernichten? Was sollen sich da bitte schön die Mitarbeiter des Vereins denken? Wie stehen wir denn da bitte vor unseren Fans da?” Marek sei im Übrigen schon früher unangenehm aufgefallen und war bereits verwarnt worden, nachdem er sich im österreichischen Fernsehen unfreiwillig der Lächerlichkeit preisgegeben hatte (Videobeweis auf http://www.youtube.com/watch?v=-on-HClIzLo ). Edlinger kündigte zusätzlich an, Marek nach seiner roten Karte auch beim Bundesliga-Strafsenat anzuzeigen, was eine mehrwöchige Sperre des Übeltäters nach sich ziehen dürfte.

Der harte Kern der grün-weißen Fans auf der West-Tribüne reagierte auf die Entlassung Ihres Mentors mit wütenden Schmähgesängen und Beleidigungen der Geschäftsführung und forderte vom Spiele-Hersteller Rovio lautstark und ultimativ, die grünen Schweine in ihrem Bestseller gegen violette auszutauschen.

In einer Stellungnahme bedauerte die finnische Softwareschmiede, dass es technisch sehr aufwändig wäre, die Farbe der Schweine zu ändern. Auch eine Rückrufaktion des 500 Millionen mal verkauften Titels komme nicht in Frage. Man möchte dem Rapid-Anhang aber mit einem neuen Spiel entgegenkommen, das auf der Physik-Engine von “Angry Birds” basiert: in “Angry Ultras” steuert man eine Horde rabiater Fußballfans und muss verschiedene Gegenstände wie Feuerzeuge, Bierdosen und zusammengerollte Fan-Magazine von der Tribüne eines Stadions auf das Spielfeld werfen. Im Spielverlauf werden weitere Wurfgeschoße wie ausgerissene Sitze, Eisenstangen und diverse Knallkörper freigeschaltet. Thematisch sind die einzelnen Levels zu Episoden zusammengefasst, an deren Ende der Spieler bei einem zünftigen Platzsturm Jagd auf Extrapunkte machen kann. Rovio zeigte sich zuversichtlich, damit den Geschmack der Rapid-Fans zu treffen und hofft nun auf positive Reaktionen aus Hütteldorf.

Für salamiNEWS exklusiv aus St. Hanappi: Andi Überberger