Sarkozy in Frankreich im Umfragetief: Präsident erwägt nun Kandidatur in Holland!
1. Juli 2012 | Von Michael Schiebel | Kategorie: Politik , salamiNEWSParis – Der französische Präsident kämpft weiterhin mit alarmierenden Beliebtheitswerten. Nach der Kür des sozialistischen Herausforderers Francois Hollande bei den Vorwahlen für die Präsidentschaftswahlen erwägt Sarkozy nun ein Ausweichen auf die Niederlande. Dort habe niemand etwas gegen ihn und er könne ohne Hypotheken in eine Präsidentschaftswahl gehen, ist aus dem Umfeld Sarkozys zu erfahren. Die Niederlande sind zwar erheblich kleiner als die „Grand Nation“, aber besser einen Holzschuh am Fuß als einen genagelten Budapester in der Auslage“, wird der umtriebige Franzose mit ungarischen Vorfahren zitiert. Mit dieser ungewöhnlichen Ausweichstrategie könnte Sarkozy einen Trend auslösen, liegen doch auch die Umfragewerte anderer europäischer Staatenlenker knapp an der Wahrnehmungsgrenze.
So soll die deutsche Kanzlerin Angela Merkel immer öfter neidvoll über die Grenze nach Polen blicken, erwarten doch Experten für den östlichen Nachbarn auch für nächstes Jahr wieder ein doppelt so hohes Wirtschaftswachstum als im EU-Durchschnitt. Und auch Griechenlands Giorgos Papandreou gehe das andauernde Krisenmanagement schon gewaltig auf die Nerven, werden Kenner der Lage in Athen zitiert. Immer öfter spreche der amtsmüde Ministerpräsident darüber, wie schön es sein könnte, würde man in Norwegen regieren.
Dabei dürfte es sich aber lediglich um die Spitze des Eisberges handeln. Staats- und Regierungschefs kleinerer EU-Mitglieder blicken schon seit längerem neidvoll zu ihren Kollegen aus den größeren Mitgliedsstaaten auf und so wird Österreichs Bundeskanzler Werner Faymann mit den Worten zitiert: „Ich möchte bei so einer Ministerratssitzung auch einmal etwas sagen dürfen.“ Ähnlich dürfte die Stimmung in den baltischen Ländern sein. Andere Motive werden aus Slowenien berichtet. Nach einem Misstrauensvotum vor einem Monat erklärte Ministerpräsident Borut Pahor gegenüber engen Vertrauten, dass ihm seine Landsleute „gewaltig auf die Nerven“ gingen und er viel lieber Ministerpräsident der Slowakei wäre, die im Übrigen auch viel besser Eishockey spielten. Wieder anders die Stimmungslage in der Tschechischen Republik. Präsident Vaclav Klaus und sein neuer Ministerpräsident Petr Necas seien ihrer Nachbarn müde, heißt es in Prag. Insbesondere die Deutschen, im Besonderen die Bayern und vor allem Ernst Seehofer seien auf Dauer unerträglich und man wäre trotz des ekelhaften Wetters viel besser dran, wenn man in Finnland regieren dürfte, soll Klaus nach der Angelobung im Kreise seiner Vertrauten gesagt haben.
Für salamiNEWS exklusiv aus den Schaltzentralen Europas: Michael Schiebel
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Originally posted 2011-10-17 12:00:04.