Ständige Freizeitunterbrechungen unzumutbar: Lehrergewerkschaft fordert freien Juni!
16. September 2013 | Von Michael Schiebel | Kategorie: Politik , salamiNEWSWien – Es sei für die Kolleg/innen unzumutbar, die vielen verlängerten Wochenenden ständig durch zwei bis drei Arbeitstage zu unterbrechen, heißt es in einer Aussendung der Lehrergewerkschaft. So sei eine vernünftige Vorbereitung auf die neunwöchigen Sommerferien völlig unmöglich. Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass die Arbeitstage oft schon zu Mittag enden. Dafür extra in die Schule zu kommen, sei nicht nur unmenschlich, sondern auch ökonomisch nicht sinnvoll. Man werde daher mit Vehemenz dafür eintreten, die Sommerferien bereits direkt nach den Osterferien beginnen zu lassen. Im Gegenzug könne man sich vorstellen, auch den Jänner zwischen den zweiwöchigen Weihnachts- und den Semesterferien schulfrei zu geben. Sonst würden die Semester aus pädagogischer Sicht hinsichtlich ihrer Länge sicher zu unterschiedlich.
„Christi Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam führen immer wieder zu Dreitagewochen im Juni“, heißt es in der Pressemitteilung. Diese brächten erhebliche Störungen des Freizeitrhythmus der Lehrerschaft mit sich, die sich nicht zuletzt auch negativ auf die Urlaubsvorbereitungen für die großen Sommerferien auswirkten. „Viele Kolleginnen und Kollegen treten völlig ausgelaugt und irritiert ihre neunwöchige Sommerpause an und können die ersten zwei bis drei Wochen gar nicht richtig genießen“, erklärt ein Gewerkschaftsfunktionär gegenüber Medienvertretern das Problem, vor dem man nicht länger die Augen verschließen dürfe. Oft würden erhebliche Aufwendungen für Urlaubsreisen getätigt, die „den Kollegen ja schließlich niemand zurückzahle“, empört man sich in der Gewerkschaft. Damit müsse nun Schluss sein. Auch Lehrer hätten ein Recht auf zusammenhängende Freizeit. Mit den vielen freien Nachmittagen dürfe das nicht aufgerechnet werden.
Um kein Ungleichgewicht hinsichtlich der Länge von Sommer- und Wintersemester zu erzeugen, könne man sich im Gegenzug durchaus vorstellen, die zwei Wochen Weihnachts- und die Semesterferien zusammenzulegen. Dadurch würde auch das leidige Jännerproblem gelöst. Man könnte bereits am 8. Dezember den wohlverdienten Winterurlaub antreten und wäre dann ausgeruht Ende Februar wieder im Einsatz. Aus der ÖVP hieß es, man habe für die Anliegen der Lehrerschaft durchaus Verständnis und werde die Vorschläge genau prüfen und mit dem Koalitionspartner besprechen. Seitens der Elternvereine wurde zwar darauf hingewiesen, dass es für berufstätige Eltern bereits jetzt nicht ganz einfach sei, für die dreizehn schulfreien Wochen (Feier- und Fenstertage nicht eingerechnet) eine entsprechende Kinderbetreuung zu organisieren, man werde sich aber einer sachlichen Diskussion sicher nicht verschließen. Alle anderen Berufsgruppen beobachten den Vorstoß der Lehrer indessen mit Interesse. Man werde das Ergebnis der Verhandlungen abwarten und gegebenenfalls nachziehen, hieß es insbesondere aus der Apothekerkammer.
Für salamiNEWS exklusiv vom Wandertag der 3C der Volksschule Inzersdorf: Michael Schiebel
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Originally posted 2011-06-21 10:52:04.