Bankräuber beschreibt Serienraub als sehr enttäuschend!
4. Oktober 2011 | Von Niko Formanek | Kategorie: ChronikKlagenfurt – Völlig enttäuscht und deprimiert zeigte sich ein 45-jähriger Kärntner aus Wolfsberg, nachdem er versucht hatte in Klagenfurt eine Bank auszurauben. Aufgrund der derzeit schwierigen Lage auf dem Bankensektor gelang es dem Räuber nicht eine Bank zu finden, die Bargeld in der Filiale hatte.
„Ich habe mit der Volksbank angefangen, aber die haben nur erstaunt geschaut, als ich mit meiner Waffe in der Hand Bargeld verlangt habe“, erzählt Gerhard D., traurig. „Sie haben mich gefragt, ob ich einen Fernseher zu Hause habe, denn dann hätte ich wissen müssen, dass die Volksbank nicht einmal die Zinsen für die Staatshaftungen bezahlen kann.“ Außerdem habe der Filialleiter den Bankräuber auch darauf aufmerksam gemacht, dass etwaige Cash-Reserven ja „offensichtlich für die total witzigen TV-Werbespots mit den Ski-Springern reserviert seien.“
Auch der zweite Versuch eine Bank auszurauben scheiterte. In einer BAWAG-Filiale zeigten sich die Mitarbeiter von dem versuchten Bankraub geehrt. „Die wollten mir ein paar Sparbüchsen als Werbegeschenk mitgeben, weil ich so optimistisch und naiv war zu glauben, dass man bei einer BAWAG heutzutage auch noch Geld abholen könnte“, sagte Gerhard D. „Die waren ganz gerührt und haben nicht einmal die Polizei verständigt. Sie wollten nicht, dass ich dann im Gefängnis bei meinem Pech auch noch mit dem Elsner in eine Zelle komme, weil der ist angeblich so unsympathisch.“
Gerhard D. gibt aber auch offen zu, dass sein dritter und letzter Bankraubversuch sicher nicht der Intelligenteste war. „Ich habe da schon den Verdacht gehabt, dass ich auch bei der Hypo-Alpe-Adria kein Geld bekommen werde“, resignierte D. „Aber dass die dort einfach in schallendes Gelächter ausbrechen war nicht nett. Und dann haben sie mich auch noch als Villacher beschimpft, denn wer könnte denn sonst so blöd sein und bei ihnen einen Bankraub versuchen?“
Nachdem sie sich ein wenig erholt hatten, hätten die FilialmitarbeiterInnen mit D. Mitleid gehabt und ihn getröstet. „Keine Angst, Kunden und wir bekommen auch kein Geld, denn da war vor Ihnen schon lang die FPÖ, FPK, BZÖ und ÖVP da und haben uns wirklich ausgeraubt und leergeräumt“, habe der Filialleiter erklärt erzählt Gerhard D. „Es ist schon traurig, wenn man sieht in welchen erbarmungswürdigen Zustand unser Bankensystem ist. Da sollte man als Bankräuber wirklich einen Weiterbildungskurs beim AMS in Betracht ziehen.“ Gerhard D. lässt sich jetzt zum Finanzberater ausbilden um schneller an das Geld zu kommen, als traditionelle Bankräuber.
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Originally posted 2010-01-11 21:00:26.
Niko überholt sich selbst! Herzliche Gratulation! Den erachte ich als einen Deiner besten bisherigen Beiträge! Das ist unübertrefflich. Ich wollte ihn schon – leider aus technischen Gründen vorerst noch ergebnislos – in mein Facebook-Profil einspeisen, aber Ihr sorgt ja ohnehin auch für Promotion auch dort.
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Interesting information. Thank you!
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