Berlin – Als Sicherheit für über 22 Milliarden Euro Finanzhilfe, die Deutschland zur Abwendung der griechischen Staatspleite leistet, haben Beamte des Bundeskanzleramts den Olymp beschlagnahmt. Sobald die Schulden abbezahlt sind, werde man den Berg gern wieder zurückgeben, hieß es aus dem Bundespresseamt, vorerst bleibe er allerdings, ebenso wie seine Bewohner, in deutscher Gewahrsam.

Bereits Anfang der Woche wurde der Olymp von einem schwäbischen Speditionsunternehmen abgeholt und neben Paderborn in den Naturpark Eggegebirge versetzt. “Wir hatten keine großen Schwierigkeiten, nur Ares hat ein wenig Stunk gemacht”, berichtete ein Sprecher der Transportfirma. Auf die Drohung des Kriegsgottes “alle Lande vom Rhein bis zur Oder in ein loderndes Inferno” zu verwandeln, habe man ihn aber prompt an die Beschwerdestelle des Ordnungsamts verwiesen. Auch Göttervater Zeus soll mehrmals seinen Unmut über die Delogierung geäußert haben. Gemäß Augenzeugenberichten soll der Allmächtige auch ausfallend geworden sein und die Mutter eines Gerichtsvollziehers beleidigt haben. “Wir sehen ein, dass die Situation für uns alle nicht leicht ist, dennoch hätten wir uns vom Inhaber der kosmischen Vernunft eine etwas andere Verhaltensweise erwartet”, hieß es dazu aus Berlin.

Experten sind skeptisch ob sich die Götter in absehbarer Zeit in Nordrhein-Westfalen heimisch fühlen werden. Beobachtungen, wonach Hermes mit den Händen in den Hosentaschen lustlos eine leere Dose in der Bielefelder Altstadt vor sich hin kickte und Poseidon stundenlang mit gedankenverlorenem Blick die Enten im Bürgerpark fütterte, lassen Gegenteiliges vermuten. “Sie beschweren sich ständig, dass es bei uns keinen guten Nektar gibt und finden sich im deutschen Behördensystem noch nicht so ganz zurecht”, sagte ein Mitarbeiter des Paderborner Bürgerbüros. Er plane aber der Familie persönlich weiterzuhelfen und kündigte an, Zeus als Zauberer zum Kindergeburtstag seines Neffen zu vermitteln.

Originally posted 2010-05-04 00:50:09.