Düstere Zukunft nach Rücktritt: Hermann Maier für AMS “unvermittelbar”
22. Juni 2012 | Von Lukas Wiesboeck | Kategorie: ChronikWien – Der spontane Rücktritt Hermann Maiers vom professionellen Schisport bereitet Harald Oberkamp von der AMS-Dienststelle in Altenmarkt im Pongau große Sorgen. “In Krisenzeiten wie diesen einen sicheren Job aufzugeben ist alles andere als klug”, sagte Oberkamp heute vor Journalisten. Er bezeichnete den emotionalen Abgang des Herminators als “unüberlegte Kurzschlussreaktion” und zeigte sich bestürzt über die unvorhersehbare Erhöhung der Arbeitslosenstatistik von Maiers Heimatgemeinde Flachau.
Aus Oberkamps Sicht sei es sehr zweifelhaft ob Maier in absehbarer Zeit einen neuen Job finden könne. Die Saison für Bauprojekte sei bereits am Ende, weshalb der gelernte Maurer Maier, der noch dazu nach einem schweren Motoradunfall in der AMS-Statistik als Halbinvalide geführt werde, wohl kaum Chancen auf eine Anstellung in seinem angestammten Beruf habe. Hinter vorgehaltener Hand ließ Oberkamp wissen, dass nach Maiers “verplärrtem” Auftritt bei der Bekanntgabe seines Rücktritts ohnehin keine Hoffnung mehr bestehe, weil es am Bau meist etwas rauher zugehe und man “Heulsusen” dort nicht gebrauchen könne.
“Was der Hermann sich dabei gedacht hat, aus einer Laune des Augenblicks heraus alles hinzuschmeißen ist mir ein Rätsel”, so der AMS-Experte. Er werde den mehrfachen Olympiasieger und Weltmeister vorläufig in einen Fortbildungskurs setzen – Gerüchten zufolge soll der 54-fache Weltcupsieger den ECDL Computerführerschein absolvieren. Oberkamp hofft, den Herminator später in einem regionalen Unternehmen als Bürokraft unterbringen zu können. Sollte dies nicht gelingen bliebe dem mehrfachen Sportler des Jahres laut Oberkamp nur noch der Weg in eine geschützte Werkstätte für abgetretene Schifahrer: “Den Hermann zum ORF zu schicken ist für mich aber nur der allerletzte Ausweg”, betonte Oberkamp.
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Originally posted 2009-10-14 00:15:15.