Grazer Weihnachtsbordell-Streit geht weiter: Nackte Engelchen erregen Gemüter!
31. August 2012 | Von Michael Schiebel | Kategorie: Chronik
In der Provinzposse um jene Werbeplakate, auf denen eine geringfügig bekleidete Person weiblichen Geschlechts, versehen mit Christkindl-Flügelchen, ein vornehmlich männliches Zielpublikum zum Besuch eines bekannten Grazer Nachtklubs anregen soll, kochen die Emotionen weiter hoch.
So will die Diözese Graz Seckau nun nicht mehr nur die Plakate wegen Verletzung religiöser Gefühle und des Weihnachtsfriedens verbieten lassen, sondern dem Rotlichtmillieu an sich zu Leibe rücken.
„Es steht aus unserer Sicht völlig außer Frage, dass sexuelle Aktivitäten in Bordellen nicht in erster Linie der Fortpflanzung dienen”, verlautet aus Kirchenkreisen.
Vom christlichen Standpunkt aus, seien Nachtklubs daher grundsätzlich abzulehnen. Dass eine an sich etwas verrottete Gesellschaft wie die unsere dieser Art von Zerstreuung keinen lückenlosen gesetztlichen Riegel vorschiebe, sei bedauerlich, aber man habe sich seitens der österreichischen Kirche nun eine härtere Gangart überlegt. „Unsere Diözese hat in der Bischofskonferenz beantragt, folgende Personengruppen mit sofortiger Wirkung zu exkommunizieren:
1) alle Nachtklub- und Bordellbetreiber,
2) alle Damen des leichten Gewerbes,
3) alle Freier und alle Menschen, die in solche Bars gehen oder schon einmal erwogen haben, sich in solch ein Etablissement zu begeben,
4) die Mitglieder des Österreichischen Werberats, die gegen die infamen Plakate nicht entsprechend vorgegangen sind,
5) die Mitglieder der Bundes- und Landesregierungen, sowie des österreichischen Parlaments und der Landtage, die dem todsündhaften Treiben der Wollust keinen gesetzlichen Riegel vorschieben und schließlich
6) alle Wahlberechtigten Österreichs, die solch gottlose Politik letztlich verschuldet haben und weiter verschulden.”
Absolut niemand aus dem genannten Personenkreis werde daher in den Himmel kommen. Und das sei unwiderruflich, so ein Sprecher der Diözese.
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Originally posted 2008-12-15 21:00:32.
Ich liebe ja eure Seite, die mir vor wenigen Tagen von meiner besten Freundin empfohlen wurde. Aber ich merke auch, dass man bei euch nicht ernsthaft diskutieren und bloggen kann, weil mir eben der Rotwein durch die Nase geschossen ist.
Ich versuchs trotzdem: Wenn mir eine unbekannte Mehrheit von Menschen mit diffusen Argumenten ein nicht genau zu beschreibendes Gefühl der Verletzung ihrer nicht näher zu bezeichnenden religiösen Empfindungen als Grundlage staatlichen Einschreitens vorschlägt, dann werde ich nervös…
Ist halt so – sorry
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Bravo. Weiter die Feder im Internet spitzhalten. Kritik muss man aushalten können. Wir sitzen doch alle im gleichen rot-weiss-roten Boot, oder???
Schön, dass es jemand gibt, der sich kein Blatt vor dem Mund und rot-weiss-rote Alltagsthemen voll aufs Korn nimmt. Auf die Würze kommt es an. Mir schmeckt´s.
Wer alles darin fad findet, dem kann ich nur anraten sich andere Menüs auszuwählen. Vielleicht kommt er dann darin auf seinen Geschmack.
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wir hatten im letzten Jahr eine ähnliche Situation mit dem Weihnachtsbordell-Streit
Bordell
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