München – Nach über sechs Jahren ebenso erbitterter wie subtiler Kriegsführung, gibt Rechtsanwalt Dr. Jürgen K. den Widerstand gegen die Ordnungsideen seiner Putzfrau auf. Nach der letzten Angriffswelle seiner Haushaltshilfe, bei dem nicht nur alle Hemden wieder mit der Knopfreihe nach links ausgerichtet, sondern auch die Pölster am Sofa mit einem sogenannten Mittelknick ausgestattet wurden, kam es zur bedingungslosen Kapitulation des 38jährigen Singles.

„Ich bin mit den Nerven am Ende und ergebe mich meinem Schicksal“, erklärt der Advokat sichtlich gezeichnet. Es habe keinen Zweck, die Gläser nach jedem Besuch der selbstbewussten Reinigungskraft immer wieder umzustellen, die kleinen Ziergegenstände, die sie in irgendwelchen Laden findet, wieder zu verräumen, oder den Perserteppich in seine ursprüngliche Lage zurück zu ziehen, beklagt der Anwalt sein Jahre währendes Martyrium. „Sie verwendet die Putzmittel nicht, die ich kaufe, sondern besorgt auf meine Kosten andere. Sie drapiert die Handtücher mit der offenen Seite nach vorne, hängt mir meine Klopapierrolle regelmäßig um und verpasst meinen Jeans Bügelfalten! Ich kann nicht mehr“,  resigniert der verzweifelte Junggeselle. Er plane daher, ab sofort nur mehr im Sitzen zu pinkeln.

Für salamiNEWS : Michael Schiebel