Wien – Völlig aus dem Nichts wurde Konrad Mauerhuber heute durch eine HIV-Awareness Kampagne in der Wiener Innenstadt sein nicht vorhandenes Sexleben vor Augen geführt. Mauerhuber erhielt von einer als Krankenschwester verkleideten jungen Frau mit den Worten „Schütze dich“ ein Gratis-Kondom ausgehändigt. Den ganzen Nachmittag über wurden die Präservative wahllos an Passanten verteilt. Quellen berichten, dass unter all jenen die ein Kondom geschenkt bekamen kaum jemand so selten Sex hat wie Mauerhuber.

Über Jahre hinweg hatte der gebürtige Oberösterreicher die Tatsache dass er seinen Penis so gut wie nie in eine Scheide einführt erfolgreich verdrängt. „In dem Moment in dem er das Kondom in die Hand bekam ist das alles wie ein Kartenhaus zusammengebrochen“, berichteten Beobachter.

Mitteilungen über den letzten Geschlechtsverkehr des 28-jährigen Controlling-Assistenten widersprechen sich. Während Mauerhubers WG-Kollege Johannes fest davon überzeugt ist, dass Mauerhuber im März 2003 mit seiner damaligen Seminargruppenkollegin Bettina mehr gemacht habe als ein Referat über die Balanced Scorecard vorzubereiten, identifizierte Mauerhubers Schulfreund Erich, „das eine Aprés Ski Wochende im Februar 2001 wo die Melli so betrunken war“ als letzte Gelegenheit bei der Mauerhuber aktiven Beischlaf praktiziert habe.

„In jedem Fall sitzt er schon seit Jahren auf dem Trockenen“, sind sich beide Freunde einig.

Laut Augenzeugenberichten schmerzte es Mauerhuber daher umso mehr, dass andere Fußgänger die zeitgleich wie er Kondome in die Hand gedrückt bekamen, sich aufgrund reichlich vorhandener Verwendungsoptionen ehrlich freuten. „Danke, können wir gut brauchen“, sagte etwa ein junger Mann mit Baseballkappe der seine Freundin lächelnd kurz am Po berührte. Mauerhuber fasste dies als eindeutiges Anzeichen auf, dass dieser, im Unterschied zu Mauerhuber selbst, mit seinem Glied zumindest zweimal pro Woche eine weibliche Vagina penetriert.

Insidern zufolge arbeitet Mauerhuber zur Stunde daran, sein von der nüchternen Faust der Realität zertrümmertes Verdrängungssystem durch konsequentes Nicht-Kennenlernen von anderen Frauen rasch wieder aufzubauen.