Wien – Nachdem er sich vor Verlassen seiner Wohnung am ganzen Körper mit dem Axe Marine Bodyspray eingesprüht hat, wartet Hubert Urbanek bereits seit über 40 Minuten auf das Eintreten der Wirkung. “Es müsste eigentlich jeden Moment soweit sein”, sagte Urbanek, immer wieder auf seine Uhr blickend, zu Journalisten. Er sei überzeugt, dass in wenigen Augenblicken mehrere “geile Frauen” sofort mit ihm Geschlechtsverkehr haben wollen würden, bekräftigte der 43-jährige, der sich lächelnd um seinen senfbraunen Anzug sorgte, der ihm vermutlich bald vom Leib gerissen werde.

Vorsorglich hat Urbanek, der im Café Paula im zehnten Wiener Gemeindebezirk zur Stunde auf das Eintreten der Wirkung wartet, mehrere Kondome mitgebracht. Er plant den Sex auf der Toilette auszuführen. “Dort ist es zwar ein bisschen eng, aber das wird schon hinhauen”, meinte der Speditionskaufmann im ATV-Interview.

Als weitere fünf Minuten ohne derartige Vorkommnisse verstrichen, sprühte Urbanek sicherheitshalber auch noch die Hinterseite seiner Krawatte mit Axe ein. “Jetzt sollte es passen. Vielleicht habe ich vorher etwas zu wenig aufgetragen”, sagte Urbanek. Als sich kurz darauf eine junge Frau Urbaneks Tisch näherte, nickte der Wiener mit breitem Grinsen und freudiger Erwartung den versammelten Journalisten zu. “Darf’s noch was sein?”, fragte die Frau, die sich als Kellnerin entpuppte. “Vielleicht”, gab Urbanek zur Antwort und zwinkerte einem Reporter der Kleinen Zeitung zu. “Noch ein Kaffee?”, präzisierte die Kellnerin. “Ich weiß nicht, was würden Sie vorschlagen?”, entgegnete Urbanek und klatschte kurz darauf sanft und kaum hörbar mit einem Österreich-Journalisten ab. Als sich die Kellnerin daraufhin mit einem “Also ich habe nicht den ganzen Tag Zeit” wieder entfernte, kratzte sich Urbanek sichtlich verdutzt am Kinn. “Wieso hat sie mir nicht einmal ihre Busen gezeigt?”, fragte er einen ebenfalls verwunderten Kurier-Fotografen.

“Man kann der Werbung vielleicht nicht alles glauben”, schloss Urbanek nach kurzer Überlegung. Oft dauere es vielleicht ein oder zwei Stunden bis der Effekt eintrete. “Das wird in den Spots dann aber rausgeschnitten, genau wie bei den Fernsehköchen. Abwarten und Tee trinken heißt also die Devise”, so Urbanek, der angab in den Augen der Kellnerin immerhin etwas “aufflackern” gesehen zu haben. Für ihn ein eindeutiges Indiz, dass es nicht mehr lange sei, bis sie ihn mit zitternder Stimme um einen Quickie anbetteln würde.

Bei Redaktionsschluss einige Stunden später zeigte sich Urbanek in einem Gespräch mit den Vorarlberger Nachrichten optimistisch, dass es sich jetzt “wirklich nur noch um Minuten handeln wird”.

Originally posted 2009-11-24 21:00:42.