Neue Trendsportart am Golf von Mexiko: Grease Surfing!
29. Juni 2012 | Von Michael Schiebel | Kategorie: ChronikVenice, Louisiana – Nach der Explosion der Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko am 22. April dieses Jahres und dem Austritt gigantischer Mengen Rohöls sind die Küsten der US-Bundesstaaten Louisiana, Mississippi und Alabama nicht wieder zu erkennen. Wo einst Vögel nisteten und Fischkutter ihren Fang einbrachten hat sich binnen weniger Monate rund um die neue Trendsportart Grease Surfing eine gigantische Freizeitindustrie etabliert. Jetzt soll der Boom auch nach Europa kommen.
„Es ist großartig! Seit Ende April haben wir keinen einzigen Hai-Angriff auf Surfer mehr gehabt“, ist Brad Philbert, Besitzer der örtlichen Surfschule in Venice begeistert. Außerdem habe man immer unter dem niedrigeren Wellengang im Vergleich zur amerikanischen Pazifikküste gelitten. Doch das sei nun vorbei. „Wir ziehen die Surfer mit Booten über das schwarze Gold. Ein einmalig schmieriges Feeling“, verrät Philbert. Außerdem sei die leidige Taucherproblematik ebenso gelöst wie die Schwierigkeiten mit den ständig überallhin scheißenden Meeresvögeln.
Doch Philbert ist nicht mehr allein am Markt. Binnen weniger Monate hat sich eine gigantische Freizeitindustrie entwickelt, die bereits bis an die Westküsten Floridas reicht. Es sei aber genug Öl im Meer und der Kuchen groß genug für alle, auch wenn der Druck der Konkurrenz schon zu spüren sei, bestätigt der diplomierte Surftrainer. Das Zeitfenster werde aber nicht ewig währen, irgendwann werde die Ölquelle versiegen. Man arbeite daher Tag und Nacht für die immer zahlreicheren Touristen und lasse sich auch ständig etwas Neues einfallen. Sehr gut angenommen werden insbesondere Grease Watching, Grease Diving aus bis zu dreißig Metern Höhe und Lady´s Extreme Grease Fighting. Grease Songs stürmen bereits die amerikanischen Charts.
Nun soll der Trend auch nach Europa kommen. BP hat bereits angekündigt, ein oder zwei seiner Bohrinseln in der Nordsee sprengen zu wollen. „Wir sind überzeugt, dass der Grease-Tourismus auch bei uns einschlagen wird“, erklärt ein Sprecher des Konzerns. Man werde auch bereits von den Kommunen der Küstenregionen einigermaßen unter Druck gesetzt, nicht länger zu warten. „Wir sind uns der Verantwortung bewusst und werden auch handeln, bevor die Golfstaaten im Nahen Osten den Markt besetzen.“ BP will sich am Tourismusgeschäft in Europa ebenso beteiligen, wie dies in den USA bereits der Fall ist: „Wir sind sicher ein idealer Partner für die Freizeitindustrie, weil wir sehr viel Knowhow mit einbringen“, zeigt man sich in der Konzernzentrale selbstbewusst. Das überzeugt scheinbar auch die Anleger, denn die Aktien des Konzerns legten allein diese Woche um weitere zehn Prozentpunkte zu.
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Originally posted 2010-07-29 19:00:16.