ORF-Finanzdebakel löst Massenschlägerei zwischen ORF-Teams bei Pressekonferenz aus!
20. April 2012 | Von Niko Formanek | Kategorie: ChronikWien – Nachdem das Ausmaß des ORF-Finanzdebakels bekannt geworden ist, liegen bei den Mitarbeitern des österreichischen Staatsfunk offenbar die Nerven blank. Bei einer Pressekonferenz anlässlich der Eröffnung einer öffentlichen Toilettenanlage in Wien-Gerarsdorf kam es zum Eklat. Insgesamt neun ORF-Teams gerieten sich in die Haare und ließen dann in Anwesenheit von Vizebürgermeisterin Renate Brauner die Fäuste fliegen.
Schon bei den vorbereitenden Aufbauarbeiten der ORF-Teams kam es zu Spannungen. Alle Teams kämpften um optimale Positionen für Kameras und Mikrofone. Augen- und Ohrenzeugen berichten von Fäkalausdrücken und obszönen Gesten, die zwischen den ORF-Teams hin und her flogen.
Folgende Redaktionen hatten jeweils eigene Teams zu der feierlichen Einweihung der gemeindeeignen WC-Anlage geschickt: ZIB, ZIB-Newsflash, Report, ZIB 2, Wien-Heute, Seitenblicke, Kreuz & Quer (Dompfarrer Anton Faber sollte die Einweihung der Kloschüsseln vornehmen), Radio Wien, ORF-Niederösterreich (Gerarsdorf ist ja schon fast Niederösterreich), Ö1 und Ö3. Mehr als 40 Mitarbeiter des ORF waren also vor Ort. Wie in Wien üblich war es für alle ernsthaften ORF-Redaktionen wichtig, mit der Präsenz bei der Eröffnung der sieben Pissoirs und elf Toiletten, ihre Unersetzlichkeit für die Stadtregierung, Landes- und Gemeindepolitiker zu zeigen.
Nach dem Eröffnungsstatement von Vizebürgermeisterin Renate Brauner versuchte ein Redakteur vom ORF-Wien sein Mikrofon (eines von neun ORF-Mikrofonen am Podium) vor den nächsten Redner, Dompfarrer Anton Faber, zu stellen. Dabei stieß er aus Versehen das Mikrofon des ZIB-Teams um. Der aufgebrachte Ton-Ingenieur des ZIB-Teams schlug daraufhin dem ORF-Wien Mitarbeiter mit einem ungebrauchtem Leuchtenstativ auf den Hinterkopf und schrie dabei: „Ihr lasst`s uns nicht schlecht ausschauen, nur damit ihr nicht gekündigt werdet`s. Ihr vom ORF-Wien kriacht`s dem Häupl eh schon dauernd in den Oarsch.“
Aus Solidarität zu einem Landesstudio-Kollegen mischte sich der Kameramann des ORF-NÖ-Teams ein und eilte dem Kollegen von Wien-Heute zu Hilfe. Dabei wurde ihm von einem Mitglied des Ö1-Teams ein Bein gestellt, er stürzte und prallte mit dem Unterkiefer auf das Podium, auf dem Dompfarrer Faber gerade versuchte die Toilettenanlage zu weihen.
Der verantwortlich Redakteur des ORF-NÖ-Team protestierte mit den Worten: „Na wart`s nur es G`fraster. Das erzähl ich dem Pröll, und zwar dem Wichtigen und Großen, und nicht dem Witzekanzler. Und dann kriagt`s ihr alle bei Raiffeisen keinen Job mehr.“
Inzwischen sah auch das Seitenblicke-Team seine Chance gekommen und der Kameramann schaltete mit einem gezielten Kamerawurf gleich zwei Kollegen der Redaktion Kreuz & Quer aus. Renate Brauner und Dompfarrer Faber versuchten zwischen den Kontrahenten zu vermitteln, wurden aber beide Opfer der gewalttätigen Auseinandersetzung. Eine Ö3-Redakteurin verwechselte Faber mit einem Ö1-Kollegen und schüttete ihm das mitgebrachte Weihwasser über den Kopf. „Es war eine unglückliche Verwechslung,“ rechtfertigte sich die junge Hörfunkjournalistin danach. „Die intellektuellen Trottel´n von Ö1 sind ja auch immer schwarz angezogen.“
Ernste Konsequenzen wird die handgreifliche Auseinandersetzung für einen Kreuz & Quer Redakteur haben, der die allgemeine Verwirrung nutzte, sich auf Vizebürgermeisterin Brauner stürzte, sie zu Boden zerrte, sich von hinten auf sie setzte und sie an den Haaren riss. Dabei brüllte er die Worte: „Im Namen des Herrn, weiche Du rote Ungläubige! Der Teufel ist in Dir und der Wiener SPÖ! Ich bin die Faust Gottes und das Armageddon für Deine Unfrisur!“
Mehr als ein Dutzend Polizisten schafften es rund 30 Minuten nach Ausbruch der ersten Gewalttätigkeiten die Streithähne zu trennen. Die Rettung versorgte 16 leicht verletzte Opfer und Brauner wurde mit Blaulicht in das nächstgelegene Haarstudio gebracht. Der ORF erklärte, dass natürlich alle Beteiligten mit ernsten Disziplinarmaßnahmen – bis hin zur Kürzung der Anzugs- und Kosmetikpauschale – zu rechnen hätten.
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Originally posted 2008-12-01 01:00:22.
Und warum hat die (Subventions-)Kultur-Redaktion niemand zu den Kloschüsseln geschickt?
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Die sind gerade gemeinsam mit der Albertina, dem Belvedere, etc. auf Sponsorensuche.
Niko
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