Wien – Mit neuen innovativen Produktangeboten will die katholische Kirche in Österreich gegen die immer stärker werdende Austrittswelle ankämpfen. “Man muss von erfolgreichen Märkten lernen und der Mobilfunkmarkt ist in den letzten Jahrzehnten ein leuchtendes Beispiel”, erklärte der Wiener Kardinal Christoph Schönborn auf einer Pressekonferenz in Wien. “Mit unserer neuen PreBET-Card und der noch radikaleren Multi-Konfessions-SIM-Karte sind wir sicher am Puls der Zeit.”

Für 4,50 Euro können Kunden ab sofort die PreBET-Card in jeder katholischen Pfarre erwerben und dürfen damit alle Leistungen der katholischen Kirche in Anspruch nehmen ohne sich dabei an einen fixen Kirchenbeitragsvertrag zu binden. Bei Messbesuchen, Taufen, Hochzeiten oder Begräbnissen wird die PreBET-Card dann durch einen Scanner gezogen und der jeweils fällige Betrag abgezogen. “Wir wollen auch unseren Schäfchen das Gefühl geben, dass sie nur für tatsächliche Leistung bezahlen müssen”, ergänzte Schönborn. “Wir arbeiten derzeit mit der Datenschutz-Kommission zusammen, um auch einen Weg zu finden persönliche Fürbitten und Gebete sinnvoll zu vergebühren. Das müsste dann automatisch gehen, aber da sind wir in einer frühen Entwicklungsphase.”

Einen völlig neuen Weg geht die österreichische katholische Kirche auch mit ihrer Multi-Konfessions-SIM-Karte. Um ein klares Zeichen für Toleranz und Offenheit zu setzen, soll es mit der Multi-SIM allen Gläubigen, egal welcher Konfession sie gerade zugeneigt sind, möglich sein unbürokratisch abzurechnen. “Je nach Lebenslage, Laune oder Wunsch wird die SIM-Karte entweder in ein Kruzifix, einen kleinen Halbmond oder auch einen kleinen Buddha gesteckt und danach abgerechnet”, berichtete Schönborn stolz. “Die gesamte Abrechnung für alle Konfessionen läuft über einen unserer zentraler Server und wir überweisen das Geld dann weiter. Für jeden Gläubigen der nicht katholisch ist verrechnen wir eine kleine Daten-Glaubens-Roaminggebühr an die passende Konfession weiter.”

Originally posted 2010-08-15 21:06:58.