Pro & Contra: Hunde in der Stadt! Familie gibt Labrador zu Biobauern – Hund dementiert!
11. Januar 2012 | Von Michael Schiebel | Kategorie: ChronikTheresia Steiner (Mutter):
Liebe Kinder, natürlich werden wir alle unseren Benny vermissen. Aber so ein großer Hund ist nichts für die Stadt. Benny hat uns sicher alle sehr lieb. Doch oft war er auch traurig, weil er zu wenig Auslauf hatte. Stunden lang musste er warten, bis ihr aus der Schule heimgekommen seid. Oft wollte er nicht einmal fressen. Aber auch wenn ihr da wart, lag er missmutig zusammen gerollt in einer Ecke, wenn er euch bei euren Hausaufgaben zuschauen musste. Und dann der Tenniskurs, Eislaufen, Fechten und Basketball. Nirgends durfte er mit. Selbst vor dem Supermarkt musste er „draußen warten“. Das war wohl auch der Grund, warum er Papis neues Golfbag zerbissen und auf die Ledergarnitur gekackt hat.
Wir haben Benny daher zu ganz lieben Bauersleuten ins Waldviertel gebracht. Die haben sich immer schon einen Hund gewünscht, konnten sich aber keinen leisten. Dort kann er jetzt den ganzen Tag mit den anderen Tieren am Hof spielen, die Hühner erschrecken, Katzen jagen und auf die kleinen Schäflein aufpassen. Von früh bis spät draußen an der frischen Luft, Auslauf und ständig leckeres Biofutter. Natürlich waren euer Papi und ich auch ein wenig traurig, als wir wegfahren mussten, aber als wir noch einmal zurück blickten und Benny munter und fidel über das klein Bächlein springen sahen, dass mitten durch den Bauernhof verläuft, da haben wir gewusst, dass wir das Richtige getan haben. Also seid nicht traurig, sondern freut euch mit Benny, der es jetzt so viel besser hat. Und vielleicht bringt ja das Christkind dieses Jahr einen Goldhamster…
Benny (Labrador):
Nun, ich bin nicht sicher, ob ihr das lesen werdet, aber die Schilderung eurer Eltern ist nicht ganz präzise. Klar war es oft hart, wenn ich schon dringend aufs Klo musste und keiner mit mir in den Hof gegangen ist. Aber ich hatte das doch relativ gut im Griff: einfach nicht dran denken. Und natürlich hätte ich mir dann und wann auch mal einen kleinen Sonntagsausflug gewünscht, aber ich mochte auch Formel 1 Rennen. Und vermutlich war die Geschichte mit dem Golfbag ein Fehler, aber ich wollte unbedingt an diese kleinen weißen Bällchen. Schwamm drüber, vergossene Milch!
Und jetzt, was soll ich euch erzählen? Als ihr am Weg zur Schule wart, haben mich eure Eltern angeleint und sind mit mir direkt zum Tierarzt, der mir eine Spritze verpasste. Sie haben es nicht einmal richtig wahrgenommen, weil euer Vater die ganze Zeit am Handy hing und eure Mutter schon spät dran war für ihren Friseurtermin. Beim Rausgehen habe ich euren Vater noch lachen gehört, weil ihm irgendein Kollege, den er Rudi nannte, am Handy einen Blondinenwitz erzählt hat. Das habe ich irgendwie noch mitbekommen. Also kein großer Abschied, keine Tränen und schon gar kein Bächlein, das durch irgendwelche Bauernhöfe fließt. Wie auch immer, während ich das schreibe, merke ich, wie ich langsam müde werde. Tja, das war´s dann wohl. Ich glaube, ich hab in meinem „etwas kurzen“ Leben mein Ding durchgezogen. Es war OK bei euch, und wir hatten eine gute Zeit. Ich will daher jetzt nicht wehleidig werden… Denke, man sieht sich! Grüßt mir den Goldhamster.
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Originally posted 2010-04-22 21:00:25.
Das is traurig
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Yikes – das ist hart. Verdammt gut geschrieben, leider passiert das nur zu oft .
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я бы сказал не интересно, а разумно
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Hundezucht und Hundehaltung gehört generell verboten!
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