Sechsjähriger kündigt Karriere als Kreuzritter an!
18. Oktober 2012 | Von Michael Schiebel | Kategorie: ChronikBerlin – Aufhorchen ließ vergangenen Sonntag der sechsjährige Kevin Schmidt aus Berlin Wedding, als er im engsten Familienkreis ankündigte, Kreuzritter werden zu wollen. Als Hauptmotive für seine „dezidiert getroffene Berufswahl“, nannte der Grundschüler „coole Ritterrüstungen“ und „Sarazenen kloppen“. Kevins Stiefvater Roland Helmberger kündigte in einer ersten Reaktion gegenüber Medienvertretern an, den Berufswunsch seines Stiefsohns akzeptieren zu wollen, wenngleich er sich natürlich die dereinstige Übernahme des seit 1952 im Familienbesitz befindlichen Waschsalons in der Limburger Straße gewünscht hätte.
„Ich kenne den Kevin nun seit fast vier Jahren und er ist für mich wie eine Sohn“, erklärt Roland Helmberger. Er habe den Jungen daher auch, wann immer es möglich war, mit in den Waschsalon genommen. „Ich bin daher schon etwas enttäuscht, dass Kevin sich nun für die Kreuzritterei entschieden hat. Aber daran ist wohl nicht zu rütteln“, fügt sich der erfolgreiche Kleinunternehmer in sein Schicksal. „Ich hatte schließlich auch meine Träume, als ich jung war“, erinnert sich Helmberger. Aber man habe ihn damals bei der Müllabfuhr nicht genommen, weil er zu schmächtig und wohl auch zu unkonzentriert gewesen sei.
Kevins Mutter Irmgard erklärte gegenüber Medienvertretern, sie sei zwar nicht glücklich über die Berufswahl ihres Sohnes, hoffe aber, dass er sich in den Kreuzzügen letztlich bewähren und möglicherweise irgendwann mit einer ansehnlichen Ritterburg vom Kaiser belehnt werde. Vordringlich seien nun aber die Ausbildung in den ritterlichen Tugenden und die Zusammenstellung eines Heers von Untertanen. Auch mit der Suche nach einem treu ergebenen Schildknappen können man nicht früh genug beginnen, weiß Irmgard Schmidt.
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Originally posted 2010-09-28 21:59:16.