Graz – Gestern nachmittag hat Markus Brenner eine sachlich unrichtige Behauptung im Internet entdeckt. Brenner, der sich auf der “Gamez-Unlimited” Website über das Online-Spiel World of Warcraft informierte, stolperte über eine Aussage wonach in der neuen Erweiterung des Spiels in der Klasse der Nachtelfen auch das Volk der Schamanen vertreten sei. “Mein erster Reflex war natürlich, dieser Äußerung zu glauben – wenn es im Internet steht, muss es schließlich wahr sein, dachte ich”, sagte der 23-jährige Elektrotechnik-Student. Gewundert habe er sich aber schon, so Brenner, dass alle Tatsachen, die er zu diesem Punkt in Computerspielmagazinen gelesen habe, offensichtlich falsch gewesen wären.

“Ich hätte schwören können dass es bei den Nachtelfen weder Hexenmeister noch Schamanen gibt”. Erst nachdem er diverse Online-Foren, sowie ein Spieleportal zum Vergleich herangezogen hatte, bekam Brenner die beängstigende Gewissheit, dass er tatsächlich einen Fehler entdeckt hatte.

Der Grazer reagierte sofort und leitete seine Entdeckung per E-Mail dem Gamez-Unlimited Betreiber Freehost weiter. Freehost hat die Website mit sofortiger Wirkung vom Netz genommen. “Wir sind ebenso bestürzt wie verwundert über diesen Fehler. Wir werden alles tun, um sicherzustellen, dass so etwas nicht wieder passiert und das Internet seinen herausragenden Ruf als absolut verlässliche Informationsquelle behält”, sagte eine Sprecherin der Firma.

Ob das sich das Internet aber in naher Zukunft von diesem herben Rückschlag erholen wird, halten viele Experten allerdings für ungewiss. “Dieser Vorfall hat profunde Auswirkungen auf das ganze Informationszeitalter, sagte Zukunftsforscher Matthias Horx. “Wenn es einmal passiert, kann es auch wieder passieren”, prophezeihte Horx, der den Beginn einer neuen Ära der Skepsis heranbrechen sieht.

Brenner selbst gab an, “noch einige Zeit zu brauchen” um sich von seinem Schock zu erholen. Bei Redaktionsschluss war der Student aufgrund eines “fantastischen Angebots” zur Steigerung seiner sexuellen Leistungsfähigkeit, dass er in seinem E-Mail Eingang gefunden hatte allerdings bereits wieder guter Dinge. “Das Internet lässt mich wohl doch nicht im Stich”, sagte ein zufrieden lächelnder Brenner während er ein Bestellformular ausfüllte.

Originally posted 2009-11-10 21:30:27.