Wien ist Großstadt mir der höchsten Lebensqualität – Basiert Studie auf gefälschten Daten?

31. Dezember 2012 | Von | Kategorie: Chronik

Zürich – Jubel in Wien, Betroffenheit in Zürich. Nachdem die Schweizer sieben Jahre hindurch im Städteranking hinsichtlich der Lebensqualität den ersten Platz behaupten konnten, wurden sie nun von Wien an der Spitze abgelöst. Doch über dem Freudentaumel in der Donaumetropole brauen sich dunkle Wolken zusammen. Wie erst jetzt bekannt wurde, sollen die Österreicher gefälschte Daten für die Studie eingereicht haben.

„Es ist richtig, dass sich die Studienautoren bei uns gemeldet haben, weil offenbar ein paar Ungereimtheiten aufgetreten sind”, bestätigt ein Sprecher der Wiener Magistratsabteilung für Öffentlichkeitsarbeit. So sei erst jetzt aufgefallen, dass in den eingereichten Daten im Bereich Sicherheit ganze Deliktgruppen mit „null” ausgewiesen wurden. Auf Anfrage von salamiNEWS zeigten sich die Verantwortlichen überrascht: Es sei zwar richtig, dass in der alljährlich veröffentlichten Verbrechensstatistik gewisse Delikte nicht mehr ausgewiesen würden, das mache aber auch Sinn. „Diese Delikte werden zwar von unseren Polizeibeamten weiterhin aufgenommen, in der Folge aber wegen evidenter Sinnlosigkeit nicht weiter verfolgt”, erklärt ein Sprecher der Wiener Exekutive. Das sei im Interesse einer ökonomischen Verwaltung und „erspare leere Kilometer und Beamtenfrust”.

Es mache vor diesem Hintergrund daher auch keinen Sinn, beispielsweise Auto- oder Wohnungseinbrüche weiterhin in die Verbrechensstatistik aufzunehmen. Mangels Amtshandlungen existierten diese Delikte in Wien gewissermaßen nicht mehr. Man könne darin keine Täuschungsabsicht gegenüber den Studienautoren erkennen. Zudem werde für das subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung einiges getan. So seien die Polizisten angewiesen, sich bei der Aufnahme der Anzeigen nichts anmerken zu lassen, um die Bürger nicht zu verunsichern.

Auch in einem weiteren Bereich, in dem Wien die Konkurrenz abhängen konnte, stellen die Studienautoren nun genauere Nachforschungen an. Im Kapitel „politische Sicherheit” wurde seitens der Stadt Wien offensichtlich „darauf vergessen”, die Existenz der FPÖ zu melden. Fremdenfeindlichkeit und Ausländerhetze hätten nämlich empfindliche Punkteabzüge zur Folge gehabt. Auch sollen die Wiener im Bereich „Freizeitangebot und Naherholung”, ein bekanntes österreichisches Gletscherschigebiet um etwa 600 Kilometer nach Osten und das Ufer des Neusiedlersees an den Landstraßer Gürtel verschoben haben. Das seien kleinliche Details, heißt es dazu aus dem Wiener Rathaus.

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Originally posted 2009-05-03 21:00:58.

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