Wien – Polizeisprecher Roman Hahslinger versuchte gleich zu Beginn einer heute kurzfristig einberufenen Pressekonferenz, die Wogen zu glätten und für Beruhigung bei den anwesenden Medienvertretern und beim Volk zu sorgen. Grund ist die durchgesickerte Nachricht über das heutige Eintreffen eines nach Einschätzungen der Exekutive „sehr gefährlichen Äthiopiers“, wie es in einer Dienstanweisung heißt. „Dennoch habe man alles unter Kontrolle“, so der Polizeisprecher. „Wir kontrollieren U-Bahnen, belebte Einkaufsstraßen, alles wo man mit seinem Auftauchen rechnen kann.“ Auch habe man verschiedene Phantombilder erstellt, da man nicht wisse, wie sich der gesuchte Drogendealer verkleiden könnte. „Wir haben schon alles erlebt: Drogendealer in Anzügen auf Parkbänken sitzend, als hochrangige UNO-Beamte verkleidet oder sogar als Jazz-Musiker auf Bühnen. Vielleicht sehen wir ihn am Sonntag auch in Laufschuhen und Shorts. Aber wir sind auf alles vorbereitet“, so ein motivierter Polizist.

Lob für die akribische Vorbereitung gab es umgehend aus der Politik. Innenministerin Maria Fekter (ÖVP) bedankte sich bei der Wiener Polizei für die gute Zusammenarbeit im Interesse eines sicheren und sauberen Wiens. Sie betonte, dass nicht einmal sie Österreichs Straßen völlig allein frei von Verbrechen und Abschaum halten könnte. FP-Chef Heinz-Christian Strache schlug in dieselbe Kerbe und forderte die Polizei auf, sich nicht durch mögliche Rückschläge entmutigen und durch „linkslinke Gutmenschen“ in ihrer Arbeit negativ beeinflussen zu lassen: „Auch wenn die langhaarigen Ungewaschenen wieder aufschreien werden, aber  wenn wir bei vier, fünf Aktionen nur einen dieser Schwerverbrecher erwischen, ist unsere Arbeit getan. Und seien wir ehrlich, Verwechslungen können schon mal passieren, wenn sich die alle so ähnlich schauen.“

Für salamiNEWS : Francois Plaiasu

Originally posted 2011-04-15 13:02:50.