Woppendorfer Pensionist fast verloren in Oberwarter Großstadt-Moloch

11. Januar 2012 | Von | Kategorie: Chronik

old-man-with-cane1 Oberwart – Nur durch eine Rettungsaktion in letzter Sekunde konnte Franz Horvath heute aus den Fängen der burgenländischen Stadtgemeinde Oberwart befreit werden. Der 72-jährige hatte nach dem Kauf orthopädischer Schuhe seine Enkelin nicht mehr wiedergefunden. Erst nach einer gefährlichen Odyssee durch die mysteriöse Metropole an der Pinka gelang es Horvath sich wie durch ein Wunder heil aus seiner enormen Zwangslage zu befreien. “Hätten mich meine Tochter und mein Arzt nicht gezwungen, ich wäre gar nie im Leben in dieses alles verschlingende Loch gefahren”, so Horvath, der angab, mit seinem diffusen Gefühl, dass etwas Schlimmes passieren werde Recht gehabt zu haben. “In so einer dunklen und anonymen Stadt tummeln sich nur Verbrecher und Diebe”, sagte der Pensionist über das knapp mehr als 7.000 Einwohner zählende Oberwart.

Als er seine 25-jährigen Enkelin Maria nicht finden konnte, sei er daher sofort von einer Entführung ausgegangen. schilderte Horvath die traumatisierenden Ereignisse. “Hundertmal hab ich ihr gesagt, dass man aufpassen muss, hier ist alles anders als bei uns daheim”, so Horvath, der sein gesamtes Leben in Woppendorf, einer kleinen Gemeinde, 19 Kilometer von Oberwart entfernt, verbracht hat. In der Gewissheit, dass er nichts mehr für seine vermutlich bereits ermordete Gefährtin tun könne, habe sich Horvath unter Todesängsten alleine bis zum Parkplatz vor dem Orthopädiefachgeschäft durchgeschlagen.

“Zum Glück habe ich mein Taschenmesser mitgehabt”, sagte Horvath, der laut eigener Aussage ohne Waffe schutzlos der bedrohlichen Masse an Gauklern, Trickbetrügern, Banditen und Räubern auf Oberwarts Straßen ausgeliefert gewesen wäre. Als ihm ein Ganove einen Flyer für ein neues griechisches Restaurant überreichen wollte gab Horvath an vor seinen Augen einen Film über sein Leben ablaufen gesehen zu haben. Mit letzter Kraft konnte sich der unter seelischem Schock stehende Rentner doch noch bis zum dunkelblauen VW-Polo seiner Enkelin schleppen. “Dort konnte ich kurz verschnaufen”, so Horvath, “zu diesem Zeitpunkt hatte ich ohnehin mit mir selbst bereits abgeschlossen” – die einbrechende Dämmerung sei für ihn schließlich “das Todesurteil” gewesen. “Ich wußte, wenn es dunkel ist, dann habe ich keine Chance”. Wie in Trance habe Horvath seine letzten Gebete gesprochen. Jäh wurde er schließlich von einem “Ah da bist, Opa”, unterbrochen. Wie sich herausstellte hatte seine Enkelin bloß frisches Brot gekauft.

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Originally posted 2009-11-01 21:00:46.

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Ein Kommentar auf "Woppendorfer Pensionist fast verloren in Oberwarter Großstadt-Moloch"

  1. workforcetrust sagt:

    Der greise Phobiker könnte mit einer gruppendynamisch angelegten Psychotherapie, etwa einem bandenmäßig organisierten Fußmarsch durch NY, mit aufoktroyierten Sozialkontakten in der Bronx und Harlem, ausgestattet nur mit Getthoblaster, aus dem Musik von den Stoakoglern und Hansi Hinterseer dröhnt, abgehärtet werden.

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