Fekter Interview: Die sensible Seite einer verkannten Innenministerin
1. Juli 2012 | Von red | Kategorie: ExklusivinterviewsWien – Maria Fekter sieht sich gerne in der Pose der für Law & Order kämpfenden kompromisslosen Innenministerin. Exklusiv für salamiNEWS lässt sie aber nun die Hüllen fallen – Gott Lob nur im übertragenen Sinn – und gewährt tiefe Einblicke in die verletzliche Seele einer sensiblen Frau in einem harten Geschäft.
salamiNEWS: Frau Bundesministerin, Sie gelten als die DIE Hardlinerin der Bundesregierung, und insbesondere ihrer Asylpolitik wird die Sensibilität von Stahlbeton nachgesagt. Waren Sie immer schon so hart?
Fekter: Als junges Mädchen wollte ich ursprünglich Fotomodell werden. Weil mich aber schon seit meiner Volksschulzeit die Buben nie leiden konnten – äh, die Mädchen eigentlich auch nicht, ist ja egal – habe ich mich dann absichtlich nicht in meiner Heimatgemeinde, sondern bei der Wahl zur Miss Ampfelwang beteiligt. Da bin ich allerdings Letzte geworden. Das hat mich schon nachdenklich gestimmt.
salamiNEWS: Wie sind Sie damit umgegangen?
Fekter: Naja, eine Freundin hat mir geraten, ich solle doch Jus studieren. Die Mädchen dort wären auch nicht viel hübscher als ich. Das hat aber nicht gestimmt. Aber das hab ich erst bemerkt, als ich mit dem Studium schon fertig war.
salamiNEWS: Das heißt, Sie wollten als junges Mädchen geliebt und für hübsch gehalten werden? Und weil Ihnen das verwehrt blieb, haben Sie sich so eine harte Schale zugelegt?
Fekter: Nicht unbedingt. Ich war auch damals schon etwas anders. Ich wollte zum Beispiel unbedingt im Ausland arbeiten, bin aber überall abgeblitzt. In meiner Green Card Auswertung hieß es sinngemäß, ich wäre verhaltensauffällig und möglicherweise eine Gefahr für den inneren Frieden der Vereinigten Staaten von Amerika. Ein Onkel von mir aus Grieskirchen meinte, es läge an meiner „bleeden Oart”. Das hat mich als junges Ding sehr wütend gemacht und ich zehre heute noch in meiner politischen Arbeit von diesem Zorn.
salamiNEWS: Sie haben also damals beschlossen, Politikerin zu werden und im Gegenzug niemanden nach Österreich herein zu lassen, auch wenn die Person verfolgt wird und um politisches Asyl ansucht?
Fekter: Nein, nicht sofort. Zunächst habe ich mich sehr viel mit Schotter beschäftigt. Das prägt schon auch sehr. Dabei habe ich viel über die Menschen und das gesellschaftliche Zusammenleben gelernt.
salamiNEWS: Vom Schotter?
Fekter: Ja, der Schotter als Metapher für den Menschen. Zunächst liegt er nur herum und ist wertlos, erst wenn er gefördert, also abgebaut wird, gewinnt er einen praktischen Nutzen – also seinen Wert. Der Schotter will das, es ist seine Bestimmung.
salamiNEWS: Entschuldigen Sie, aber das klingt jetzt doch etwas weit hergeholt: Sie wollen damit nicht sagen, die Menschen warten – wertlos herum liegend – auf eine Politikerin wie Sie, um durch Sie erst ihrer Bestimmung und ihrem Wert als Menschen zugeführt zu werden?
Fekter: Doch.
salamiNEWS: Aber das ist doch blanker Unsinn!
Fekter: Sind Sie Ausländer?
salamiNEWS: Nein, warum?
Fekter: Aber Sie haben einen Migrationshintergrund?
salamiNEWS: Ja, aber wer hat den nicht in Österreich?
Fekter: Sehen Sie, darum wundert mich Ihre Interviewführung nicht! Machen Sie mich nicht wütend, dann begleiten Sie diese beiden uniformierten Herren jetzt bloß hinaus. Grüß Gott.
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Originally posted 2009-12-04 09:32:10.