FPBZÖK Parteitag! Uwe Scheuch im Interview über Ehre, Verrat und Verwirrung
11. Januar 2012 | Von Michael Schiebel | Kategorie: ExklusivinterviewsKlagenfurt – Nach einem gut durchinszenierten Parteitag hat Uwe Scheuch sowohl seine eigene Kärntner Partei geschaffen, als auch die unumschränkte Macht in derselben an sich gerissen. Nach etwas wehleidiger Medienschelte „wegen unfairer Behandlung durch die Schmierfinken in den letzten Wochen“ findet der starke Mann des äußersten deutschen Südens zu alter Mannhaftigkeit zurück und stellte sich als erstem österreichischen Medium den kritischen Fragen von salamiNEWS .
salamiNEWS: Herr Scheuch, sind Sie am Ziel Ihrer Träume? Eigene Kärntner Partei, eigener handzahmer Landeshauptmann und lästige Figuren wie Buchner, Petzner, Stadler und Co entsorgt?
Uwe Scheuch: Na, dos kennan Sie so nit sogn. Dos war die reine Demokrie…, äh Demio…, äh war eine astreine Wahl – ein Volksentscheid unserer Kärntner Freunde!
salamiNEWS: Aber das Volk besteht doch nicht nur aus den 300 Leuten, die Zutritt zu ihrem Parteitag gehabt haben – nicht einmal in Kärnten?
Scheuch: Dos nennt man repräsive…, äh regressi…, äh die treuen Gesinnungsgenossen haben dos so entschieden und mich zu ihrem Führer im Geiste unsere großen gemeinsamen Ziele und in Fortführung der klaren Linie unseres viel zu früh verstorbenen Übervaters… äh ich bin auserkoren!
salamiNEWS: Ihre Gegner behaupten, Sie hätten den Parteitag manipuliert, indem sie die Delegierten selbst handverlesen hätten. Sind sie sicher, dass das alles rechtlich hält?
Scheuch: Meine Gegner sind keine Kärntner. Ich nehme diese Feindschaft als Ehre! Und meine Getreuen folgen mir. Und wenn sie auf diese solariumverbrannte Memme anspielen: Die nimmt doch keiner ernst!
salamiNEWS: Na, Sie haben aber auch eine gute Gesichtsfarbe. Aber kommen wir zurück auf…
Scheuch: Ich halte regelmäßig am Berg Ratschlag mit den Göttern unserer Väter und mit unseren Vätern selbst. Ich trage diese Gesichtsfarbe als Mal meiner Verbundenheit mit unserer Kärntner Natur und den freien Kärntner Bauernführern, die schon Napoleon die Stirn geboten haben:
salamiNEWS: Waren das nicht die Tiroler?
Scheuch: Ja, die haben wir auch in die Schranken gewiesen!
salamiNEWS: Herr Scheuch, zurück zur Parteigründung. Viele Mitglieder und Funktionäre wissen im Moment nicht, bei welcher Partei sie Mitglied sind?
Scheuch: Der Teutone geht einen aufrechten Gang. Er hat nur eine Heimat: die Gemeinschaft der deutschen Helden im Dienste unserer Traditionen, Werte, Väter, Götter…
salamiNEWS: Und diese Heimat sind die Kärntner Freiheitlichen?
Scheuch: Nein wir, die Erben Jörg Haiders! Die Freiheitliche Partei Kärntens!
salamiNEWS: Das Bündnis Zukunft Österreichs – Jörg Haiders Gründung – will aber nicht nur in anderen Bundesländern, sondern auch in Kärnten weiterhin politisch aktiv bleiben.
Scheuch: Pah, Abspaltler und Verräter sind das!
salamiNEWS: Aber die Abspaltung des BZÖ von der FPÖ hat doch unter Jörg Haider stattgefunden?
Scheuch: Ja, aber auch der Jörg wollte immer die Einheit des Dritten Lagers. Ich habe sie nun in seinem Auftrag verwirklicht.
salamiNEWS: Und damit das restliche BZÖ durch ihre Abspaltung verraten?
Scheuch: Verräter haben keine Ehre. Verräter kann man daher nicht verraten!
salamiNEWS: Hat aber in Ihrem Dritten Lager nicht jeder jeden schon mindestens einmal verraten? Hat da noch irgendjemand eine Ehre, wie Sie sie verstehen?
Scheuch: Sie werden schon wieder tendenziert, äh tendiz…, äh unfair. Damit werden Sie aber nichts erreichen. Das schweißt unsere Gemeinschaft umso enger zusammen, denn unsere Ehre heißt Enge, äh Treue. Ich will jetzt mit Ihnen nicht mehr reden. Nehmen Sie sich in Acht!
salamiNEWS: Machen wir. Herr Scheuch, vielen Dank für dieses Gespräch.
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Originally posted 2010-01-17 19:27:59.