G-20 Gipfel in Seoul: Australische Premierministerin overdressed und fehl am Platz!
31. Dezember 2012 | Von Michael Schiebel | Kategorie: WirtschaftSeoul – Für Aufsehen sorgte die australische Premierministerin Julia Gillard, als sie zum Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) im Dirndl erschien. Die australische Delegationsleitung hatte im Vorfeld den Wirtschaftsgipfel mit einem zeitgleich in Tokio stattfindenden hoch dotierten Jodelwettbewerb verwechselt und der Stadtverwaltung von Seoul Bilder der Regierungschefin in österreichischer Tracht übermittelt. Nach diesen Bildern wurden lebensgroße Pappfiguren der Gipfelteilnehmer gefertigt und in der Innenstadt von Seoul aufgestellt.
„Enttäuschend ist aber vor allem, dass die Julia Wochen lang Jodeln trainiert hat und sich nun in Seoul auf der falschen Veranstaltung wieder fand“, erklärt ein australischer Delegationssprecher. Auch für eine Weiterreise nach Tokio war es mittlerweile zu spät, das Turnier dort bereits in vollem Gang. Das G-20 Treffen scheint indes, unter keinem guten Stern zu stehen, denn auch anderen Gipfelteilnehmern blieben Pannen nicht erspart. So wähnte sich Großbritanniens Premier David Cameron auf der Einladungsliste für ein internationales Dudelsacktreffen im schottischen Aberdeen, Deutschlands Angela Merkel reiste aus Versehen zur Aufzeichnung der 718. Show von DSDS nach Köln und Frankreichs Nikolas Sarkozy mit seiner Carla „nach München zum Novemberfest“, wie aus dem Elysee Palast zu erfahren war.
Und auch der Gastgeber fehlt: Südkoreas Präsident Lee ist zur Stunde am Weg nach Toronto, wo der letzte G-20 Gipfel im Juni stattfand, während Kanadas Premierminister Stephen Harper aus Versehen nach Nordkorea gereist ist, wo er in Pjönjang vom greisen aber immer noch lieben Führer Kim Jong Il und dessen designierten Nachfolger, dem nicht minder lieben Kim Jong Un empfangen wird. Derweil hält Japans Regierungschef Naoto Kan gemeinsam mit Barack Obama die Stellung beim Jodel-Contest in Tokio.
Neben der völlig unpassend gekleideten australischen Premierministerin dürfte sich daher zur Stunde nur die neue Staats- und Regierungschefin Brasiliens Damit Dilma Rousseff in Seoul aufhalten, was mit deren politischer Unerfahrenheit erklärt wird. Auf Anfrage war aus dem Moskauer Kreml zu erfahren, man wisse nichts von einem G20-Gipfel, aber der Chef hätte sowieso keine Zeit gehabt, weil er auf dem Weg zu den russischen Judo-Meisterschaften im sibirischen Wladiwostock sei. Und Indiens Manmohan Singh wollte sich sowieso nur über Conference Call in den Gipfel einwählen.
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Originally posted 2010-11-11 19:46:50.