Inaktive Bankkonten: Kundenguthaben werden eingezogen

31. Dezember 2012 | Von | Kategorie: Wirtschaft

Wien – Eine neue Idee der österreichischen Banken zur Kompensation von Fehlinvestitionen und hohen Managergehältern sorgt für Aufregung. Rückwirkend mit 1. Jänner 2010 sollen Kundenguthaben auf Konten, auf denen länger als zwei Wochen keine Kontobewegungen stattfinden, zugunsten der Bank eingezogen werden.

„Ein Konto stellt die Bereitstellung einer Leistung dar. Das erzeugt hohe Kosten in den Banken, und es ist nicht einzusehen, dass diese Bereitstellung auch von jenen in Anspruch genommen wird, die sie offensichtlich gar nicht brauchen“, so ein Sprecher des österreichischen Bankenkartells. Wer also über zwei Wochen keinen Ein- oder Ausgang auf seinem Konto habe, werde aus Gründen der Fairness, aber auch der Solidarität mit dem Finanzplatz Österreich künftig zur Kasse gebeten. Man wolle aber nicht mehr nehmen, als der Kunde habe, beruhigt ein Bankensprecher. Daher begnüge man sich mit dem gesamten Guthaben zum Zeitpunkt des Ablaufs der zwei Wochen – unabhängig von der Höhe desselben. Man sei sich dessen bewusst, dass dies kleinere Guthaben stark bevorzuge, sei aber in Zeiten der Krise zu diesem Zugeständnis gegenüber weniger betuchten Kunden bereit.

Protesten seitens der Konsumenteschützer begegnen die Banken mit dem Hinweis, dass es ja gar nicht zur Einziehung kommen müsse. Die Kunden hätten jederzeit die Möglichkeit, Überweisungen zu tätigen, oder auch mehrere Konten einzurichten, von denen sie via Dauerauftrag bestimmte Beträge ständig hin und her überweisen. Das sei zwar mit Kosten verbunden, aber dafür sei ein Konto schließlich da, heißt es in Banker-Kreisen. Bundeskanzler Werner Faymann stellt sich „sowohl hinter die Banken als auch die Konsumenten“, wie er wörtlich betont. Als Stimme des Ausgleichs und der Vernunft plädiere er für einen Mittelweg. „Von größeren Guthaben sollte nur die Hälfte eingezogen werden“, dafür könne er sich im Gegenzug vorstellen, dass bei extrem kleinen Guthaben durchaus auch Gebühren eingehoben werden, die das Konto vorübergehend ins Minus gehen lassen. „Das wäre nur fair und würde die Leistungseliten und Bezieher höherer Einkommen etwas entlasten“, so der Kanzler in seiner Stellungnahme.

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Originally posted 2010-01-20 19:29:18.

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Ein Kommentar auf "Inaktive Bankkonten: Kundenguthaben werden eingezogen"

  1. Jimmy sagt:

    Also ich hab jetzt für alle Fälle und um die Wirtschaft anzukurbeln,eine Sparstrumpfstrickerei eröffnet.
    Keine Panik, keine Kinderhände müssen die Arbeit verrichten, ich lasse in den Geriatriezentren während der Sozialstunden arbeiten. Also echte Qualität wie man sie von früher kennt. :-)

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