Wien, Stuttgart – Nach dem endgültigen Scheitern der Übernahme von Opel durch den kanadisch-österreichischen Autozulieferer, hat man sich in der Europazentrale von Magna offensichtlich schnell mit der neuen Situation abgefunden. Aus Oberwaltersdorf war zu hören, dass man regelrecht erleichtert sei, weil die Autos von Opel so extrem hässlich, ja fast Ekel erregend seien. Man arbeite schon an einem neuen Projekt: Jetzt wolle man Mercedes. Das sei viel cooler!

Man habe nach Bekanntwerden der Krise bei Opel etwas überhastet reagiert, bestätigt ein Magna-Sprecher: „Erst nachdem das Angebot bereits geschnürt und deponiert war, hat sich unser Vorstand Bilder von den neuesten Opel-Modellen angesehen.“ Alle seien ziemlich in Panik geraten, als sich herausstellte, dass Opel nicht die Marke mit den vier Ringen am Kühler war. „Da war es aber bereits zu spät, das Angebot zurück zu ziehen. Wir hätten uns ja lächerlich gemacht“, bestätigt ein Vorstandsmitglied von Magna. Man sei nun aber mit einem blauen Auge davon gekommen und werde stattdessen etwas Ordentliches kaufen.

Auch das Ziel der kanadisch-österreichischen Übernahmegelüste stehe bereits fest: Mercedes Benz. Die hätten viel geilere Autos, freut man sich bei Magna auf neue Vorstandskarossen. Um in den Verhandlungen um Opel ein Zeichen zu setzen, habe man nämlich voreilig zwanzig Opel Vectra gekauft. „Die Vorstände fahren seither nur mehr mit dem Zug und der Straßenbahn nach Wien rein“, verrät ein Opel-Chauffeur. Nun sollen die Fahrzeuge so schnell wie möglich verschenkt oder notfalls in einem Baggersee versenkt werden. In Stuttgart freut man sich indessen auf die kanadisch-österreichisch-russischen Milliarden. „Wir sähen es sehr gerne, wenn uns ein so potenter strategischer Partner wie Magna schluckte“, heißt es bei Mercedes: „Allein durch den Knowhow-Transfer aus Österreich könnten wir Mercedes wieder ganz nach vorne bringen.“

Originally posted 2009-11-11 21:00:35.