salamiNEWS gründet europäische Ratingagentur Salami & Burlis

1. Juli 2012 | Von | Kategorie: Wirtschaft

Wien, Brüssel – salamiNEWS, als Satire-Seite den Akteuren der österreichischen Innenpolitik schon seit geraumer Zeit hoffnungslos unterlegen, ist auf der Suche nach einem neuen Standbein fündig geworden und steigt mit der 100%-Tochter Salami & Burlis in den Markt der Ratingagenturen ein. Als Gegengewicht zu den großen Drei der Branche, die von jenseits des Atlantiks hoch verschuldete Euro-Staaten lustvoll vor sich hertreiben, dürfte S&B schon bald zu einem Global Player der internationalen Finanzwelt aufsteigen und steuert einer goldenen Zocker-Zukunft entgegen.

Ratingagenturen sind zuletzt mit ihren weitgehend freihändigen Bewertungen von Staaten und Firmen völlig zu Unrecht in die Kritik geraten. Dabei ist es ihr historisches Verdienst, die Kontrolle der Politik über die Wirtschaft beendet und das Primat des Marktes über die Politik durchgesetzt zu haben. Da der Staat ein denkbar schlechter Unternehmer ist, kann dieser bedeutende Schritt auf dem Weg zu einer besseren Welt gar nicht oft genug gewürdigt werden. Salami & Burlis unterstützt nicht nur diese erfreuliche Entwicklung, sondern möchte auch selbst am großen Kuchen mitnaschen und sein Scherflein zu den Turbulenzen in der Finanzweltbeitragen. En passant beseitigt S&B als europäisches Unternehmen auch die etwas unschöne Optik, dass amerikanische Finanzinstitute nach eigenem Gutdünken über das Wohl und Wehe ganzer Volkswirtschaften entscheiden.

Die Europäische Kommission reagierte hocherfreut auf den neuen Stern am Himmel der Ratingagenturen und Jean-Claude Juncker, Vorsitzender der Euro-Gruppe, lobte ausdrücklich das Engagement der Mutbürger von salamiNEWS . Auch Ronald Stöferle, Analyst der Erste Group, sieht in der Gründung von Salami & Burlis eine klassische Win-Win-Situation. Europa habe nun endlich ein wirkungsvolles Instrument in der Hand, um der willkürlichen Einstufung von europäischen Staaten und Unternehmen entgegenzutreten, so Stöferle, und auch S & B werde selbstverständlich profitieren: Denn während die Märkte den Einschätzungen blind folgen, kann Salami & Burlis für Fehler nicht belangt werden, da sich Ratingagenturen vor Gericht auf das Recht auf freie Meinungsäußerung berufen dürfen. salamiNEWS , das sich für dieses Grundrecht schon von Kindesbeinen an eingesetzt hat, sei deshalb ein starker und kompetenter Partner.

Einen kleinen Wermutstropfen am Rande gibt es aber dann doch: der von uns kontaktierte Finanzminister a. D. Karl-Heinz Grasser hat dem Angebot, als Chefanalyst unseres neuen Unternehmens tätig zu werden, eine Absage erteilt. Grasser betonte in seinem sehr persönlich gehaltenen Antwortschreiben, dass er schon wieder viele Briefe erhalten habe, in denen man ihm von einer beruflichen Neuorientierung abrate, da er noch immer zu jung, zu schön und zu erfolgreich sei, um einer schnöden Ratingagentur Glanz zu verleihen. Außerdem wäre die Bewertung fauler Papiere mit Arbeit verbunden. Grasser verblieb jedoch mit der herzlichen Bitte, seine Glaubwürdigkeit, die schon vor Ausbruch der Finanzkrise auf Ramschstatus herabgestuft wurde, zu überprüfen. Bei aller Freundschaft,  Karl-Heinz: diesem Wunsch werden wir als seriöses Unternehmen leider nicht nachkommen können!

Für salamiNEWS : Andreas Überberger

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Originally posted 2011-06-28 12:17:03.

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