Volksbanken AG gewinnt Pulitzer für „Beste Satire“ in der Kategorie „Pressemitteilungen“!

15. Dezember 2011 | Von | Kategorie: Wirtschaft

Wien, New York – Völlig überraschend wurde am Wochenende bekannt, dass die Österreichische Volksbanken-AG einen der weltweit renommiertesten Publizistik-Preise gewinnen konnte. Wie die Jury, bestehend US-amerikanischen Journalisten und Verlegern bekannt gab, konnte das Bankhaus aus Österreich mit klarem Vorsprung den Pulitzer-Preis für die beste satirische Pressemeldung des Jahres abräumen. Damit hat Österreich – nach dem Oskar – ein weiteres Highlight in der internationalen Welt der Unterhaltung gesetzt.

„Die APA-OTS-Pressemeldung der österreichischen Volksbanken-AG vom 21. April 2010 hat das Potential ein historischer Höhepunkt in der Geschichte der Satire zu werden“, erklärte ein Sprecher der Pulitzer-Jury vor Medienvertretern in New York. Die Jury zeigte sich vor allem vom zweiten Satz der Presseerklärung begeistert in dem es heißt: Demnach konnte mit EUR 405 Mio. das beste operative Ergebnis der Geschichte der Bank verbucht werden. Erhöhte Risikovorsorgen sowie Abwertungen bei Immobilien und Beteiligungen führten allerdings zu einem Jahresergebnis in Höhe von EUR -943,5 Mio. vor Steuern ( Original-Meldung ).

„Noch nie haben wir eine Textkonstruktion entdeckt, die es schafft mit der Formulierung `das beste operative Ergebnis der Geschichte‘ den tatsächlichen Verlust von 1 Mrd. Euro zu umschreiben“, erklärte die Jury. „Wir konnten uns vor Lachen kaum mehr aufrecht halten.“

Die Volksbanken-AG hätte ging in diesen Wochen überhaupt an knapp an einer historischen Sensation vorbei. Angeblich hätte auch ein Interview des ÖVAG-Generaldirektors Gerald Wenzel beinahe noch den Emmy, den begehrtesten TV-Preis der Welt, gewonnen. In einer Ausgabe der ORF-Sendung Report hatte Wenzel erklärt, dass die ÖVAG natürlich keine Zinsen für die mit Steuergeldern finanzierten Staatshaftungen und Garantien zahlen werde. Auf die verwunderte Nachfrage des Reporters warum die Bank nicht zahlen könne reagierte Wenzel erbost und stellte klar: „Wenn ich keinen Gewinn mache, dann kann ich auch keine Zinsen zahlen.“ Dabei hatte der ÖVAG-General wohl die satirische Komponente dieser Aussage völlig übersehen.

Hunderte Volksbank-Kunden, die nach dem ORF-Interview ihre Filialen besuchten und darauf hinwiesen, dass sie Ihre Kreditraten und -zinsen natürlich auch nicht zahlen könnten da auch ihre privaten Konten längst überzogen wären, ernteten bei den Volksbanken-Beratern und -mitarbeitern schallendes Gelächter. Auch der Hinweis auf den ÖVAG-Generaldirektor als Urheber des Arguments, konnte an den Heiterkeitsausbrüchen in den Volksbankfilialen nichts ändern. Das Interview Wenzels wurde so zu einem heißen Favoriten für den Emmy in der Kategorie Satire & Schwachsinn, musste sich aber dann griechischer Konkurrenz geschlagen geben. Die bierernste Performance des griechischen Premierministers Giorgos Papandreou, bei der er versicherte dass Griechenland die von der EU gewährten Haftungen von 45 Milliarden Euro inklusive 5 Prozent Zinsen zurückzahlen werde, räumte dann doch den begehrten Emmy ab.

GD Star Rating
loading...

Originally posted 2010-04-25 20:00:08.

Tags: , , , , , , ,

3 Kommentare auf "Volksbanken AG gewinnt Pulitzer für „Beste Satire“ in der Kategorie „Pressemitteilungen“!"

  1. Christian sagt:

    Wow, zu genial!

    GD Star Rating
    loading...
  2. Tomj sagt:

    Leider kann man nur 1x voten. Super super super – aber wo ist die Satire?

    GD Star Rating
    loading...
  3. Tweets that mention Volksbanken AG gewinnt Pulitzer für „Beste Satire“ in der Kategorie „Pressemitteilungen“! | salamiNEWS - Achtung Satire! -- Topsy.com sagt:

    [...] This post was mentioned on Twitter by bas|se|na, Roland Giersig, stylekingdom, salamiNEWS, Niko Formanek and others. Niko Formanek said: Volksbanken AG gewinnt Pulitzer für „Beste Satire“ in der Kategorie „Pressemitteilungen“! http://bit.ly/cVF7ON [...]

Schreibe einen Kommentar