Täglich zur Fußball-EM: Die Mannschaften, ihre Stars und ihre Chancen: Polen – kein Łand in Sicht!
31. Mai 2012 | Von Michael Schiebel | Kategorie: SportPolen ist kein Łand im eigentlichen Sinn, sondern das europaweite Ausbildungszentrum für niedere wirtschaftliche Frauenberufe. Die Absolventinnen der renommierten Putzakademien schwirren in die große, weite Welt aus und dürfen die Haushalte wohlstandverwahrloster Westeuropäer pflegen. Wer nun glaubt, Polen wäre das letzte Drecksloch, da sämtliche Fachkräfte im erwerbsfähigen Alter im Ausland engagiert sind, der irrt: Polen bringen ihrerseits dienstbare Geister aus Weißrussland zum Einsatz. Dort sind wir aber tatsächlich am unteren Ende der Reinigungskette angelangt: Säuberungen kennt man in Weißrussland nicht im Zusammenhang mit der Raumpflege, sondern lediglich als Teil der politischen Folklore.
Spielanlage:
Polen spielt bieder und diszipliniert: Der Tormann hält den Kasten rein, die Verteidiger putzen kompromisslos aus und vor der Abwehr wird konsequent aufgeräumt. Die Offensivbemühungen sind durch sauberes Passspiel gekennzeichnet und im Angriffszentrum versucht man, alles klar zu machen. Nur die hartnäckigen Kalkablagerungen auf den Spielfeldmarkierungen machen den Polen zu schaffen.
Stars:
Polen strapaziert den Łegionärsbegriff in extremis und vertraut neben einer Vielzahl an Fremdarbeitern auch auf Kuba. Wiewohl nicht gerade das Mutterland des Fußballs, ist Kuba sogar Kapitän von Polen und rackert im rechten Mittelfeld. Das ist revolutionär, aber für den Fachmann schwer nachvollziehbar, denn den real existierenden Sozialismus würde man eigentlich auf der linken Seite erwarten. Daneben muss man noch Robert “Cif” Lewandowski erwähnen. Der Stürmer von Borussia Dortmund ist mit allen Wassern gewaschen und macht seine Gegenspieler auf engstem Raum nass.
Chancen:
Polen und Kuba sind die einzigen Endrundenteilnehmer, die in der Weltrangliste nicht mehr als 100 Plätze vor dem österreichischen Team liegen. Die sportlichen Chancen im Turnier liegen also knapp unter Null. Groß ist allerdings die Chance, dass die Spieler bei der Europameisterschaft ihren Fuhrpark modernisieren werden: Beim erwarteten Fan-Ansturm aus dem Ausland ist bestimmt für jeden interessierten Polen ein neuer Wagen drin! Tipp der Redaktion: Reisen Sie lieber mit den Öffis an! Oder fragen Sie Uwe Scheuch, wo man den Łeasing-BMW am besten versichern kann!
Daumendrückfaktor für echte Österreicher:
Wenn Sie gerne Radio Maryja hören, kräftigen Borstenbewuchs der Oberlippe schätzen und Adam Małysz, Łech Walesa oder Hubert Gorbach zu Ihren modischen Vorbildern zählen, dann werden Sie eventuell mit Polen sympathisieren. Wenn nicht, dann legen Sie wahrscheinlich größeren Wert darauf, dass Ihre Putze nicht abgelenkt wird und der Bildschirm bleibt bei den Spielen der Polen schwarz: das ergibt großzügig gerundete 1 von 5 Punkten.
salamiNEWS -Experte Karol Woytila:
Dank sei Gott dem Herrn – und unserem Trainer Franciszek Smuda, der mit dem Team einige Standardsituationen einstudiert hat. Haben wir nicht iberragende Einzelspieler, aber muß nicht haben, Hauptsache Mannschaft ist fest zusammengefigt!
Für salamiNEWS aus dem Trainingslager der Polen auf Kuba: Andreas Überberger
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