WM 2010: Chile – Schmalspurkicker aus Südamerika!

20. Juni 2010 | Von | Kategorie: Sport , WM 2010

Täglich zur Fußballweltmeisterschaft: die Mannschaften, ihre Stars und ihre Chancen exklusiv auf salamiNEWS :

Chile ist neben Spanien selbst und Honduras eines der drei spanischen Teams, das in Gruppe H die disziplinierten Eidgenossen zu bekämpfen hat. Da Peru sich für die Weltmeisterschaften nicht qualifizieren konnte, sind die Chilenen die einzigen in Südafrika, die schon zum Frühstück gebratene Meerschweinchen essen. Darüber hinaus kennt man das Land der Inkas als jenen etwa 7.000 km langen und 200 Meter breiten Landstrich, der Argentinien die Pazifikküste verstellt. Diese beengten geographischen Umstände führen dazu, dass das Spiel in die Breite zu wünschen übrig lässt, die Chilenen den Ball aber dafür sehr eng am Fuß zu führen verstehen.

Spielanlage:

Seit dem Sturz Pinochets fehlt es Land und Fußball etwas an Disziplin. Kenner der chilenischen Nationalmannschaft bestätigen, dass „im Prinzip jeder macht, was er will“. Darüber hinaus sagen Chilenen von sich selbst, sie seien faul, unzuverlässig und unpünktlich – könnten damit aber sehr gut leben, da sie voneinander nichts anderes erwarteten. Auf das Spiel der Südamerikaner sollte sich das aber insbesondere gegen die fleißigen und überpünktlichen Schweizer negativ auswirken. Andererseits sind die erdbebenerprobten Chilenen auch unter widrigen Verhältnissen enorm ballsicher.

Stars:

Star des Teams ist das Maskottchen: ein Lama, ein südamerikanisches Kamel ohne Höcker. Die putzig aussehenden Tierchen sind weltweit bekannt für ihr Spuckvermögen, was auch die Fußballer inspiriert. So ist das Bespucken des Gegners auch Chiles wesentlichster Fußballexport, der mit einigen namenlosen Legionären in zweitklassigen Ligen drittklassiger Fußballnationen auch seinen Weg nach Europa gefunden hat. Bekannte Namen sucht man in der chilenischen Auswahl indes vergeblich. Anders als bei den beiden Fußballmächten Argentinien und Brasilien konzentriert man sich daher auf das Kollektiv und geregelten Drogenkonsum.

Chancen in der Gruppe:

Die kleinwüchsigen Chilenen hofften auf Gruppengegner wie Japan, Nord- oder Südkorea, um ihre Kopfballstärke zur Geltung zu bringen. Aber auch gegen die ungelenken Schweizer und die noch drogenaffineren Honduraner rechnet man sich Chancen aus. Ein Aufstieg ins Achtelfinale käme daher nicht völlig überraschend.

Daumendrückfaktor für echte Österreicher:

Der reifere Fußballfan erinnert sich noch mit gemischten Gefühlen an ein Spiel bei der WM 1998, als ein gewisser Ivica Vastic spät aber doch (in der Nachspielzeit) durch sein Tor zum Ausgleich gegen Chile zum richtigen Österreicher mutierte. Genutzt hat es dann aber nichts, da Österreich nach einer Niederlage gegen Italien ausschied und die Chilenen als Gruppenzweiter aufstiegen. Ergibt nach wie vor verärgerte 0 von 5 Punkten.

salamiNEWS -Experte Heinz Prüller:

Es war ein lauwarmer Sonntag im Jahre 1982 als der völlig unbedeutende Chilene Eliseo Salazar den legendären Nelson Piquet beim Überrunden abschoss, ihn damit um seinen Sieg brachte und selbst vor den Augen der Weltöffentlichkeit eine Tracht Prügel bezog. Der heutige Big Boss und damalige Brabham-Teamchef von Piquet – Bernie Ecclestone – hat mir verraten, dass er nie wieder einen Chilenen in der Formel 1 zulassen werde, und ich musste ihm schwören, nie wieder zu Chilenen zu halten. Alsdann: Gruppenletzter mit hoffentlich null Punkten oder zero points, wie es im Rennenglisch heißt.

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