WM 2010: Frankreich – Weltmeister der Pénétration!
17. Juni 2010 | Von Michael Schiebel | Kategorie: Sport , WM 2010Täglich zur Fußballweltmeisterschaft: die Mannschaften, ihre Stars und ihre Chancen exklusiv auf salamiNEWS :
Frankreich spielt in Gruppe A gegen Südafrika, Mexiko und Uruguay. Frankreich ist unzweifelhaft der Mittelpunkt des Universums und der Nabel der Welt. Deshalb lebt auch der liebe Gott in Frankreich, muss sich das Paradies auf Erden aber mit einem Volk von Erotomanen teilen. Das Leben des Franzosen erschöpft sich von früh morgens bis spät abends in einer nicht enden wollenden Abfolge von erotischen Erlebnissen, frivolen Fantasien und amourösen Abenteuern. Die Pause zwischen dem Liebesspiel verbringt der Franzose für gewöhnlich bei einem mehrgängigen Menü, bei dem Champagner, Froschschenkel und Rotwein niemals fehlen dürfen. Sollte sich nicht schon bei Tisch die nächste Fummelei ergeben, nützt der Franzose die kurze Zeit der Muße, um englische und deutsche Begriffe ins Französische zu übersetzen. Beim Eindringen von Fremdwörtern in die französische Sprache verstehen die Weltmeister der Pénétration nämlich gar keinen Spaß!
Spielanlage
Die französische Mannschaft spielt wie aus einem Erguss. Prunkstück der Équipe Tricolore ist eine massierte Defensive, denn Frankreichs übel beleumundeter Trainer Raymond Domenech legt großen Wert darauf, dass hinten nicht nur die Null steht. Während er in den Qualifikationsspielen noch mit dem bewährten Dreier-Ziegel ordentlich Abwehrbeton anrührte, baut er nun auf eine Ménage à quatre, die bei der Deckungsarbeit hart zur Sache geht und die Gegenspieler fest im Griff hat. Daran zerbrechen insbesondere die schmierigen Womanizer aus Italien immer wieder, denn die halten von so einem attacco interruptus im Grunde genommen gar nichts. Vor der naturfranzösischen Viererkette harmonieren zwei zentrale defensive Mittelfeldspieler, die die Räume eng machen und ihre Gegenspieler genau markieren. Diese Doppel-Sex nimmt nicht nur die ballführenden Spieler in die Zange (double pénétration), sondern kollaboriert auch mit den beiden Flügelflitzern, die sich an den Seiten entblößen und als Bindeglied zur Offensive fungieren. Mit schnellen Gegenstößen sollen sie in die Löcher der gegnerischen Abwehr dringen und die Sturmspitzen in Position bringen, die es den mit allen Eau de Toilettes gewaschenen Angreifern ermöglicht, den entscheidenden Treffer zu besorgen. Was aber in der Fantasie so viel versprechend klingt, erweist sich in der Praxis oft als harmloses Geplänkel und einfallsloses Herumgeschiebe. Frankreichs Spiel ist arm an Höhepunkten und Toren und hat auf den erwartungsfrohen Fan eine ähnlich sedative Wirkung wie kuscheln nach dem Akt. Die Experten sind sich jedenfalls einig, dass das französische Spiel gefährlicher wäre, wenn das Team auf Pariser verzichten würde.
Stars:
Der Star der Mannschaft ist Franck Ribéry, ein extrovertiert-offensiver Mann, der nicht nur den Ball eng zu führen versteht. Mit der Standhaftigkeit des leicht angeschlagenen Teenager-erprobten Mittelfeldstars vom FC Bayern München steht und fällt die Kraft der französischen Vorwärtsbewegungen, auch wenn er nicht über die legendäre Kopfballstärke eines Zinédine Zidane verfügt. Dafür ist er in der Hüfte beweglicher als der einstige Superstar.
Chancen in der Gruppe
Die Latte liegt hoch. Denn auch wenn die Franzosen mit dem Senegal, Kamerun, Tunesien, Algerien und der Elfenbeinküste über fünf weitere Mannschaften im Turnier verfügen, erwartet die Grande Nation und der in Frankreich lebende liebe Gott, dass ihre Jungs den Titel in die Stadt der Liebe an die Seine holen. Da die Franzosen aber nicht nur in der Liebe, sondern in praktisch allen bekannten Kulturtechniken (vom Weinbau bis zum Modedesign) die Besten der Welt sind, sollte eine erfolgreiche Weltmeisterschaft auch im Fußball reine Formsache sein.
Daumendrückfaktor für echte Österreicher:
Frankreich hat der Welt alles geschenkt, was Bedeutung hat. Zwar ist die Romanvorlage für das französische Spiel – Les Misérables von Victor Hugo – hierzulande kaum bekannt, aber da es der österreichischen Nationalmannschaft in der Qualifikation einmal gelungen ist, die Elenden zu bezwingen wie weiland Andreas Hofer die Truppen Napoleons am Berg Isel, darf sich Österreich bei einem Triumph der Équipe Tricolore auch ein wenig als Weltmeister fühlen – zumindest aber als Riesentöter! Ergibt daher vorauseilend stolze 4 von 5 Punkten!
salamiNEWS -Experte Heinz Prüller:
Trainer-Superhirn Raymond Domenech, die französische Antwort auf Hans Krankl und Diego Maradona, hat mir bei einem Mittagessen am Champagnerweg – Champs Élysées, wie es im Rennenglisch heißt – verraten, dass für ihn auch ein erfolgreicher Torschuss als Ballverlust gilt, weil der Gegner dann Anstoß hat. Das erklärt das defensive Konzept. Die Idee für das Abwehrsystem kam ihm übrigens bei einem Besuch des legendären Ménage à quatre, dem berühmtesten Swinger Club Torontos, den eine Kusine zweiten Grades von ihm führt.
Für salamiNEWS : Andreas Überberger und Michael Schiebel
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