Täglich zur Fußballweltmeisterschaft: die Mannschaften, ihre Stars und ihre Chancen exklusiv auf salamiNEWS :

Die Zentralamerikaner treffen in Gruppe H auf Europameister Spanien, die quirligen Schweizer und Chile. Honduras ist ein Land von wilder natürlicher und urbaner Schönheit: Während in anderen Ländern, überführte Kidnapper, Drogendealer und Mörder in kleinen Käfigen gehalten werden, findet man in Honduras noch große Bestände in freier Wildbahn. Der Fußballnachwuchs stagniert hingegen seit Jahren, da den Kindern neben ihren Jobs in den Gold-, Kupfer und Zinkminen nicht viel Zeit für das Training bleibt. Fragt man Experten nach den Chancen der Honduraner, hört man meist die Gegenfrage: „Was, die sind dabei?“

Spielanlage:

Trainer Rueda will das Turnier wie in der Qualifikation angehen und hat ein bestimmtes Vorbild: „Wir wollen spielen wie Österreich, denn wir wissen, dass wir keine Ahnung von Fußball haben.“ Man wolle den Gegner daher mit langsamem Aufbauspiel aus der Fasson bringen, ihn ermüden, ihn zu Tode langweilen und mit etwas Glück zuschlagen. „Das wird vielleicht nicht schön anzusehen sein, aber vielleicht gelingt uns ja der ein oder andere Ermüdungstreffer“, so der Star des Teams, David Suazo.

Stars:

Das Um und Auf im Angriffsspiel der Honduraner ist der eben erwähnte David Suazo, der sich mittlerweile einen Namen in der Serie A gemacht hat. Man hofft auf seine in Italien zur Perfektion gebrachte Fähigkeit des Schwalbens, die seinem Team Tormöglichkeiten aus Standardsituationen bescheren soll. Ihm zur Seite stehen zwielichtige jedoch überwiegend nicht vorbestrafte Typen, die ihr Geld – offiziell  als Fußballer – in England und anderen europäischen Ländern verdienen.

Chancen in der Gruppe:

Da die Honduraner noch langsamer Fußball spielen, als die Schweizer sprechen, werden ihnen nicht einmal gegen Chile Chancen auf einen Punkt eingeräumt. Der Verband hat daher die Rückflugtickets schon für den Abend nach dem dritten Vorrundenspiel gebucht. Hinter vorgehaltener Hand traut man den Mittelamerikanern aber zumindest die Anbahnung neuer internationaler Drogengeschäfte zu.

Daumendrückfaktor für echte Österreicher:

Es ist schwer, Sympathien für etwas zu entwickeln, das man nicht kennt. Das macht es nicht leicht, zu Honduras zu halten, was sich auch durch die Weltmeisterschaften in Südafrika nicht ändern sollte. Außer den direkten Gegnern in der Gruppe wird die Anwesenheit Honduras vermutlich niemandem auffallen. Das ergibt ratlose 0 von 5 Punkten.

salamiNEWS -Experte Heinz Prüller:

Honduras ist für mich das klassische Dark Horse wie es im Rennenglisch heißt. Aber auch Force India ist in der Formel Austria Jahre lang hinterher gefahren, und nun gibt es durch die Aufstockung des Starterfeldes noch langsamere Autos. Der Vergleich nützt zwar den Honduranern nichts, aber Bernie Ecclestone, den ich in Budapest bei meinem Zahnarzt getroffen habe, hat mir verraten, dass er sich oft ähnlich zusammenhanglose Dinge denkt.

Für salamiNEWS Francois Plaiasu und Michael Schiebel