WM 2010: Kamerun – Tänzer im Ganzkörperanzug!
9. Juni 2010 | Von Michael Schiebel | Kategorie: Sport , WM 2010Täglich zur Fußballweltmeisterschaft: die Mannschaften, ihre Stars und ihre Chancen exklusiv auf salamiNEWS :
Kamerun spielt in Gruppe E gegen Siegfrieds Erben aus den Niederlanden, die dänischen Wikinger und die Samurai aus dem Land der aufgehenden Sonne. Kamerun ist bei jeder WM-Endrunde der sentimentale Favorit, so wohl auch diesmal am eigenen Kontinent. Man mag die Westafrikaner einfach. Erfahrungsgemäß werden jedoch wieder nicht die möglichen sportlichen Höhenflüge Kameruns, sondern die erneut missachteten Kleidungsvorschriften von Ausrüster Puma die Schlagzeilen der internationalen Medien dominieren. Gerüchten zufolge ist nach dem körperbetonten und später von der FIFA verbotenen Einteiler (Afrika Cup 2004) heuer der nächste PR-Coup des Ausrüsters geplant, nämlich das „Hosenlose Dress“. Dabei soll durch den Einsatz der eng anliegenden schwarzen Kult-Radlerhosen der 90er und das Weglassen von Überhosen die Illusion nackter Fußballer erzeugt werden. Der Anblick wird insbesondere bei Gruppengegner Japan für einigen Neid sorgen.Der Skandal scheint erneut vorprogrammiert.
Spielanlage:
Die großen Erfolge (Afrika Cup Sieger 2002, Viertelfinaleinzug WM 1990) sind schon einige Jahre her, und doch gelten Kameruns Spieler nach wie vor als fähig, vor allem am Modesektor für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. So bleibt unter anderem die Farbe der Kameruner Fußball-Stutzen immer bis kurz vor Anpfiff ein Geheimnis, weshalb es für Gegner extrem schwierig ist, sich darauf farblich einzustellen. Aggressives Forechecking in Bezug auf neueste Modetrends (Flinserl, Leggins, Arschgeweih) machen Kamerun zu dem Innovationsmotor des internationalen Fußballgeschehens. Das unerschöpfliche Reservoir junger Modedesigner aus dem Busch verspricht auch für Zukunft jede Menge Überraschungen für die Haute Couture.
Stars:
Keine Frage: Der Star der Mannschaft ist und bleibt Roger Milla. Für den knapp 60-jährigen Stürmer wird es aber wohl die letzte WM sein. Doch zum Abschluss seiner Karriere hat er noch einmal großes vor: “Sicher, ich bin nicht mehr so schnell wie noch vor 30 Jahren, aber mit den meisten Verteidigern kann ich immer noch mithalten. Mein Ziel ist es, uns ins Semifinale zu schießen, vielleicht 5-6 Tore, ja, das wäre schön!“ so ein realistischer Milla bei der Pressekonferenz. Trotz dieses Ausnahmestatus des Altstars scharren junge wilde Talente bereits in den Startlöchern, um nach der WM sein schweres Erbe im Nationalteam zu übernehmen. Ein Samuel Eto´o zweimal hintereinander Championsleague-Gewinner mit Barcelona und Inter Mailand, könnte in die Rolle hinein wachsen. Oder in der Abwehr ein Rigobert Song, Rekordhalter an roten Karten bei WM-Turnieren. Doch im Moment ist Milla immer noch Dreh- und Angelpunkt der Nationalmannschaft. Nicht alle sehen das unkritisch und fordern schon seit geraumer Zeit die Zufuhr frischen Bluts für das Team. Doch bis dato hat sich Roger Milla stets geweigert, sich Blutkonserven injizieren zu lassen. Er sei schließlich kein kein Radfahrer oder deutscher Biathlet.
Chancen in der Gruppe
Trifft Roger Milla, dann steigt das Selbstvertrauen des gesamten Teams und der Preis in seinem Altersheim. Trifft Roger Milla öfter als der jeweilige Gegner, gewinnt Kamerun, so einfach ist das im Fußball. Schwierigkeiten könnten auftreten, wenn die neuartigen Dressen, ob ihres körperbetonten Schnittes, „zwicken“. Dann wäre ein kontrolliertes Kurzpassspiel nicht mehr möglich, ständiges Kratzen und Ziehen an den Radlerhosen der Untergang der spielerischen Überlegenheit. Bleibt zudem abzuwarten, wie sich der von Ausrüster Puma extra für diese WM entwickelte Seidenstoff der Dressen-Leibchen mit der sensiblen Haut Samuel Eto’o’s verträgt. Auch hier wäre eine weitere Reizung für die Teammoral fatal.
Daumendrückfaktor für echte Österreicher:
Würde Toni Polster noch im aktuellen Teamkader aufscheinen und hätten wir uns für die WM qualifiziert, gebe es zumindest einige Anknüpfungspunkte. So aber bleibt nur der Verweis auf modische Parallelen: Die Radlerhose, in allen schönen Farben von pink bis giftgrün, wird auch hierzulande wieder populär. Weshalb es sich zumindest in modischer Hinsicht mitfiebern lässt. Ergibt eng anliegende 2 von 5 Punkten!
salamiNEWS -Experte Hans Krankl:
„Oiso, ich als Spieler hab ja schon 1963 in der Schui glernt, wo Kamerun liegt. Do untn in Afrika nämlich. Darum kenn i mi mit de Schwoazn sehr guat aus. Sehr richtig, dass ihr mi daher zu dem Thema frogts. Wie i domols bei Bazelona gspüt hob, übrigens seehr guat gspüt hob, do hob i an afrikanischen Teamkollegen ghobt. Woa net so guat wie i, weil i woa sehr guat domols, ungefähr so a guada Spüla wia i heut a guada Trainer bin – hob i des schon amol gsogt? – na auf jeden Foll woa i sehr erfoigreich bei Bazelona und hob in Cordoba des 3:2 gegen die Piefkes gmocht! Wos woa nuamoi de Froge?“
Für salamiNEWS : Berni Moser
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