WM 2010: Niederlande – Ewiger (Geheim-)Favorit mit österreichischen Wurzeln!
7. Juni 2010 | Von Michael Schiebel | Kategorie: Sport , WM 2010Täglich zur Fußballweltmeisterschaft: die Mannschaften, ihre Stars und ihre Chancen exklusiv auf salamiNEWS :
Die Niederlande ist, ähnlich wie Österreich, bei jeder Europa- und Weltmeisterschaft, also auch heuer wieder, Geheimfavorit auf den Titel. Das Land ist stolze Heimat von über 4.000 verschiedenen Käsesorten und gilt trotz seiner bloß 14 Millionen Einwohner als größter Wohnwagenmarkt der Welt. Aufgrund seiner Topographie, die höchste Erhebung liegt zwei Meter unter dem Meeresspiegel, eignet es sich aber auch hervorragend als europäische Kaderschmiede für junge Kicker mit Weltklasseformat (eine weitere Parallele zu Österreich). Das Potential wird aber (im Gegensatz zu Österreich) leider nicht immer ausgeschöpft, wodurch bis dato nur ein Titel (Europameister 1988 in Deutschland) eingefahren werden konnte. In letzter Zeit sorgten die Nachfahren Siegfrieds auf dem internationalen Parkett vor allem durch den Export sympathischer Trainer wie Louis van Gaal oder Huub Stevens für Furore.
Spielanlage:
Unzählige österreichische Trainer (Ernst Happel etc.) brachten schon vor Jahrzehnten österreichischen Spielwitz und die überlegenen technischen Fertigkeiten ins nördliche Fußballentwicklungsland. Die dort ansässige Bevölkerung nahm den fachkundigen Rat dankbar an, um über die Jahre hinweg Ansätze einer eigenständigen Spielkultur zu entwickeln. Angriff mit allen Mitteln heißt die Devise, Verteidiger im eigentlichen Sinn gibt’s nicht, auch der niederländische Tormann muss daher regelmäßig Offensivaufgaben – wie beispielsweise die Einwürfe in der gegnerischen Hälfte – übernehmen. Um Roland Linz und Roman Wallner beneidet uns zwar ganz Europa, aber auch ein Arjen Robben oder ein Robin van Persie sind nicht sooo schlecht. Wegen dieses Spielsystems werden die Oranjes bisweilen auch „die Brasilianer Europas“ bzw. „die Österreicher des Nordens“ genannt.
Stars:
Eindeutiger Star der Mannschaft ist der in der 2.Klasse Mostviertel spielende Sepp van Bronckhorst. Der Sohn eines niederländischen Tulpenpflückers und einer St. Pöltener Modefriseurin erlernte das fußballerische Handwerk bei den Miniknaben des FC Unterhinteroaschicht und konnte sich bereits mit 25 Jahren in der örtlichen Kampfmannschaft durchsetzen. Mit seinen mittlerweile 39 Jahren zählt er zu den erfahreneren Spielern und ist als Kapitän tragende Säule einer sonst sehr jungen Mannschaft, deren Stärke eindeutig das Kollektiv ist. Namen, die man sich für die Zukunft aber vielleicht merken sollte: Robben, van Persie, Babel, van Bommel, Sneijder, van der Vaart –Rohdiamanten, die es noch zu entdecken gilt.
Chancen in der Gruppe
Österreichs Pech ist Hollands Glück. Da wir die Qualifikation für die WM 2010 knapp und unverdient verpassten, blieb der stärkste europäische Konkurrent der Niederländer bereits auf der Strecke. Die Gruppengegner Japan, Dänemark und Kamerun sind klassische Jausengegner, oder wie Kapitän Sepp es so treffend ausdrückt: „Jo des gwingma!“
Daumendrückfaktor für echte Österreicher:
Ähnliche Spielanlage, ähnliches durchdachtes und konsequent umgesetztes Ausbildungssystem, eine ähnliche Erwartungshaltung der Medien – die Niederlande unterscheidet sich praktisch nur durch die ekelhafte Farbe der Nationaltrikots von uns. Für die kleine Tochter von Fussball-Österreich gibt’s daher ganz klar: väterliche 5 von 5 Punkten!
salamiNEWS -Experte Hans Krankl:
„Oiso, ich als Spieler hab ja schon 1978 die Deutschen in Cordoba mit 3:2 aus dem Stadion geschossen. Drum kenn i mi a jetzt nu extrem guat im internationalen Fuaßboinga aus. Sehr richtig, dass ihr mi daher zu dem Thema frogts. Ois Trainer bin i außerdem um nix schlechta ois ois Spüla, drum sog i eich: mit derer ihrem Spielermaterial wird sogoa a taktisches Nokabatzl Wödmasta. Na, damit hob i ned mi gmant! Rotzbua!“
Für salamiNEWS Berni Moser und Michael Schiebel
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