WM 2010: Schweiz – Der kleine, langsame Bruder!
5. Juni 2010 | Von Michael Schiebel | Kategorie: Sport , WM 2010Täglich zur Fußballweltmeisterschaft: die Mannschaften, ihre Stars und ihre Chancen exklusiv auf salamiNEWS :
Die Schweiz darf sich nach zwei Jahren ein weiteres mal in einer anderen Sportart, als im Tennis mit den Besten der Welt messen und trifft in Gruppe H auf lauter Spanier – und zwar aus Chile, Honduras und aus Spanien selbst. Keine leichte Aufgabe für die auf Grund ständigen Schokoladegenusses nie ganz austrainierten Eidgenossen. Trotzdem sind die Nachfahren Wilhelm Tells hoch motiviert, die Schmach von der Heim-EM zu tilgen, als man noch schwächer spielte als Co-Gastgeber Österreich. Man rief daher pünktlich zum Start der WM zum heiligen Fußballkrieg auf.
Spielanlage:
Die Schweiz war schon immer ein Garant für mechanische und erfinderische Höchstleistungen. Ähnlich präzise war der stille und heimliche Sieg in der Qualifikation eine taktische Meisterleistung. Man gewann die Spiele knapp, leistete sich sogar eine Blamage gegen das unbedeutende Luxemburg und sorgte währenddessen durch andauernde Präsenz in den Zeitungen der Welt für genug Ablenkung und Ruhe in der Nati. System lässt sich im Spiel der Schweiz hingegen keines erkennen. Trainer Ottmar Hitzfeld ist dafür bekannt, dass er seine Jungs gerne exakt auf den Gegner einstellt. Er lässt also gewissermaßen das System des Gegners spielen – bloß invers.
Stars:
In der Schweiz ist man vor allem stolz auf den Teamgeist. In erster Linie liegt das aber daran, dass es keinen herausragenden Spieler gibt. Zwar verdient der ein oder andere sein Geld im Ausland in relativ starken Ligen, doch spielen die Schweizer in ihren Mannschaften meist die Rolle der Badewanne in einer Studentenwohngemeinschaft: Nette Deko ohne praktischem Nutzen.
Chancen in der Gruppe:
Ihr erstes Spiel gegen die favorisierten Spanier ist ein programmiertes Fiasko. Wenn sie sich von diesem Schock aber erholen ist trotz fußballerisch eher unbrauchbarer Tugenden – wie Langsamkeit, Humorlosigkeit und Geiz – das Überstehen der Gruppenphase möglich, worüber sich dann der Achtelfinalgegner freuen dürfte.
Daumendrückfaktor für echte Österreicher:
Die Schweiz kann nach ihren letzten Negativschlagzeilen – trotz ärgerlicher wintersportlicher Erfolge – wieder auf rot-weiß-rote Unterstützung zählen. Rein geographisch sowieso der alpine Bruder, liegt man mittlerweile auch politisch auf einer Wellenlänge. Da kann schon darüber hinweg gesehen werden, dass der Großteil des Schweizer WM-Aufgebots auf eher unaussprechliche und nicht besonders deutsch klingende Namen hört. Das gleicht man aber mit dem sympathischen Schlachtruf aus, der sich inbrünstig intonieren lässt, ohne sich gleich der Wiederbetätigung schuldig zu machen. Hopp Nati! 4 von 5 Punkten.
salamiNEWS -Experte Heinz Prüller:
Obwohl die Formel 1 und die Schweiz so viel gemeinsam haben wie der Strache und der Lauda, der mir übrigens verraten hat, dass er für den Zeitraum der WM die Kappe des Schweizer Taschenmesserherstellers Victorinox tragen wird, sind ich und meine legendären Formel 1 Übertragungen dort sehr populär, was auch der Grund ist, warum ich die Spiele der Schweiz kommentieren werde, auch wenn der Dominic Heinzl sagt, dass die das nur wollen, damit die Fans einschlafen, um ihre Niederlagen nicht miterleben zu müssen. Ich sage voraus: Sie feiern mehr Siege, als der Heinzl Zuschauer hat. Hopp Schwiiz.
Für salamiNEWS : Francois Plaiasu und Michael Schiebel
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“Chancen in der Gruppe:
Ihr erstes Spiel gegen die favorisierten Spanier ist ein programmiertes Fiasko.”
hm, diese seite wäre bei gelegenheit womöglich zu überarbeiten…;-)
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