Täglich zur Fußballweltmeisterschaft: die Mannschaften, ihre Stars und ihre Chancen exklusiv auf salamiNEWS :

Die Slowakei hat seit der Trennung von Tschechien noch in keiner Sportart etwas gewonnen. Slowaken wurden auch in der ehemaligen Tschechoslowakei nie in Mannschaften berücksichtigt oder zu internationalen Sportveranstaltungen entsandt. Daher treiben sie seit drei Generationen auch keinen Sport mehr. Darüber hinaus ist die Luftverschmutzung in der Slowakei so enorm, dass an Sport im Freien ohne Sauerstoffmasken nicht zu denken ist. Einzig in der Hauptstadt Bratislava, einem unansehnlichen Industrievorort von Wien, versucht man der Tristesse durch fußballerische Leistungen und Engagements im Ausland zu entkommen.

Spielanlage:

Die slowakische Nationalelf verfügt über keine Spielanlage. Nach der von den Menschen nie gewollten Unabhängigkeit von der Tschechischen Republik stand man vollkommen ohne Fußballspieler da, was bis dahin nicht aufgefallen war. In der Folge entwickelte sich eine Spielergeneration, die eine eigenwillige Mischung aus österreichischem und ungarischem Fußball pflegt, zwei ehemaligen Fußballnationen, die sich in den letzten Jahren mit den Färöer Inseln, Lichtenstein und dem Vatikan eher in den hinteren Rängen der europäischen Ranglisten finden. Demgemäß spielt man ein eher altmodisch anmutendes System mit fünf Liberos und fünf Vorstoppern.

Stars:

Die slowakischen Spieler kennt man eher aus anderen Sportarten, wie Seilziehen (Achtelfinale bei den letzten Europameisterschaften), Pool Billard oder Darts. Da aufgrund der Luftverschmutzung in der Heimat, Sport im Freien nicht über mehr als zwei Jahre hindurch ausgeübt werden kann, spielen die Slowaken ausnahmslos in unteren Ligen der Nachbarländer. Der Star ist daher der slowakische Fernsehreporter in Südafrika.

Chancen in der Gruppe

Schon die Qualifikation für die WM-Endrunde in Südafrika war eine große Überraschung. Mit der Luftverschmutzung in der Slowakei hatten aber fast alle Gastmannschaften erhebliche Probleme, was zu einer makellosen Heimbilanz führte. In Südafrika dürfte den Slowaken die schwache Vorrundengruppe entgegenkommen. Man spielt in Gruppe F gegen Mannschaften, denen es nicht darum gehen wird, Tore zu schießen. Die Slowaken werden daher darauf zu achten haben, keine Eigentore zu schießen, dann ist einiges möglich.

Daumendrückfaktor für echte Österreicher:

Grenznahe Atomkraftwerke und die Umwelt verpestende veraltete Industrien mit Sowjet-Technologie aus dem vorigen Jahrtausend machen die slowakischen Nachbarn in Österreich nicht beliebt. Darüber hinaus ist Bratislava ein Vorort von Wien, und die Wiener sind in Österreich auch nicht beliebt: 0 von 5!

salamiNEWS -Experte Heinz Prüller:

Bei meinem letzten Mittagessen mit dem Fußballexperten Frank Stronach im Golfklub Fontana, hat mir dieser verraten, dass sich die Türken nach der zweiten Belagerung Wiens im September 1683 vor allem wegen der Nähe zur unansehnlichen Slowakei wieder zurückzogen. Eine schöne Geschichte der Formel Austria bei der Fußball WM in Südafrika.