Wien, Färöer Inseln – Das Schicksalsspiel zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika zwischen den Fußballgiganten Färöer Inseln und Österreich droht auszufallen: Die Färinger waren auf einen Sky Europe Flug gebucht und suchen nun fieberhaft nach Alternativen für die Anreise nach Österreich.

Der hohe Favorit aus dem Norden steht vor einem ernsthaften Problem, denn schaffen es die Wikinger nicht, zeitgerecht zum Länderspiel gegen ihren Lieblingsgegner anzureisen, wird das Spiel mit 0:3 strafverifiziert. „Wir versuchen alles, um doch noch rechtzeitig am Samstag in Graz zu sein“, bestätigt der Fußballverband der Färöer, „aber von unserer Scheiß-Insel kommt man ja nur mit dem Flieger runter. Und Lufthansa für 20 Mann kann sich der Verband einfach nicht leisten!“ Zudem habe man die Tickets bei Sky Europe bereits bezahlt und werde das Geld wohl kaum wieder sehen. Auch sportlich sei die Angelegenheit eine besondere Tragödie, weil die Männer aus dem Norden gegen Österreich als hoher Favorit gehandelt wurden, war Österreich doch die einzige Mannschaft der Welt, die sie je besiegen konnten.

Im Lager der Österreicher wird indes Gerüchten entgegengetreten, dass der Zeitpunkt für die Sky Europe Pleite so knapp vor dem Qualifikationsspiel von Wien aus gesteuert wurde. Bundestrainer Didi Constantini bestätigt zwar ein Abendessen mit den Flughafenvorständen am Samstag letzter Woche, dabei sei es aber überhaupt nicht um den Entzug der Start- und Landeberechtigung für die slowakische Airline gegangen. Man habe lediglich die Mannschaftsaufstellung für das Spiel am Samstag besprochen.

Auch der salamiNEWS zugespielte e-Mail-Verkehr zwischen dem Österreichischen Fußballbund und den Flughäfen Prag und Bratislava habe nichts mit Sky Europe zu tun. Man räume zwar ein, dass insbesondere die in beiden Mails an die Airports gleich lautende Passage, „wollen wir lediglich darauf hinweisen, dass Sky Europe seinen finanziellen Verpflichtungen sicher nicht nachkommen wird können“, jetzt in einem seltsamen Licht erscheine, es handle sich dabei aber lediglich um einen unglücklichen Tipp-Fehler einer Assistentin. Man habe die Flughafenmanager bloß vor den Schwierigkeiten warnen wollen, die der Vienna International Airport mit dem Skylink-Projekt – nicht etwa mit Sky Europe – habe. Als Österreichischer Sportverband sei man dazu zwar nicht unmittelbar verpflichtet gewesen, habe dies aber für ein Gebot der Fairness gehalten.

Zum Hintergrund: Der Entzug der Start- und Landeberechtigungen durch Prag, Bratislava und Wien führte (wie von salamiNEWS berichtet) Anfang der Woche zum endgültigen „Aus“ für den slowakischen Diskont-Airliner. Dass mittlerweile auch sämtliche Flüge der Lufthansa und anderer Fluggesellschaften von den Färöer Inseln auf das europäische Festland vom Österreichischen Schiverband gebucht wurden, könne man sich im ÖFB auch nicht erklären, stelle aber umso deutlicher klar, dass man mit „den Hangrutschern nichts zu tun“ habe, wie es wörtlich in einer e-Mail des Fußballbunds heißt.