Bundesheer-Reform so gut wie fix: Ab morgen wird zurückgeprostet!

6. Dezember 2011 | Von | Kategorie: Politik

Viel wurde in den heimischen Medien in den vergangenen Tagen und Wochen über dringend notwendige Reformen beim österreichischen Bundesheer diskutiert. Vertrauliche Unterlagen aus dem Verteidigungsministerium, die salamiNEWS exklusiv vorliegen, zeigen nun, dass die völlige Neuordnung der heimischen Streitkräfte unmittelbar bevorsteht. Der spektakuläre Entwurf sieht ein grundlegend neues militärisches Konzept vor: Österreich stellt auf eine reine Ordonnanz-Armee um und erhält damit die modernste und effizienteste Streitmacht der Welt.

Grundlage dieses Paradigmenwechsels in der Landesverteidigung ist ein von Bundesminister Norbert Darabos in Auftrag gegebenes Strategiepapier des Generalstabs, das neben der Einschätzung der aktuellen Bedrohungslage der Alpenrepublik auch eine tief schürfende Analyse sämtlicher bewaffneter Konflikte seit der kambrischen Explosion enthält. Minutiös und farbenfroh listen die Offiziere des Generalstabs die Waffengänge auf und kommen nach deren eingehender Beurteilung zum Schluss, dass traditionelle Truppengattungen wie Artillerie oder Infanterie von untergeordneter militärischer Bedeutung sind und sich historisch gesehen Freund Alkohol als wirkungsvollste Waffe gegen feindliche Kombattanten erwiesen habe. In einem eindrucksvollen Exkurs belegen die Autoren der Studie ihre bahnerbrechende Erkenntnis und spannen einen weiten Bogen von Alexander dem Großen, der halb Asien mit Ouzo überschwemmte, über die Schlacht im Teutoburger Wald, bei der germanische Stämme gleich drei römische Legionen mit Met vernichteten, bis zu den Kreuzzügen, wo dem Reinheitsgebot verpflichtete deutsche Ritter die Sarazenen ordentlich einweichten.

Doch die älteren Herren mit den vielen lustigen Abzeichen auf dem Wams beschränken sich in ihrem Pamphlet nicht bloß auf eine systematische Untersuchung und packend zu lesende geschichtliche Abschweifungen. Sie skizzieren auch taktische Zielsetzungen und operative Konzepte zur Steigerung der Wehrkraft Österreichs, die sich aus der neu gewonnenen Einsicht in die überragende Wirkung von Feuerwasser ergeben. Ein radikales Umdenken sei gefragt: Alkohol in den Kasernen sei entgegen der landläufigen Meinung nicht nur kein Problem, sondern vielmehr die wohlmundende Lösung für die Bewältigung der militärischen Aufgaben. Der Aufbau einer hochprozentig spezialisierten Armee wäre alternativlos und ein Gebot der Sperrstunde, heißt es in dem Geheimdokument.

Konkret empfehlen die Generalstäbchen die Zusammenführung aller militärischen Verbände in einem aus drei Kompanien bestehenden Ordonnanzbataillon. Der Betrieb der für die Manöver notwendigen Truppenübungsplätze Soldatenheim, Unteroffiziersmesse und Offizierskasino wäre damit ebenso sichergestellt wie die wirkungsvolle Abschreckung potentieller Aggressoren, wenn man sich die günstige topographische Beschaffenheit Österreichs vor die roten Äuglein hält: in Anlehnung an die legendäre “Spannocchi-Doktrin” propagieren die Verfasser das Konzept der Schankraumverteidigung und erläutern am Beispiel Wiens, wie im Ernstfall kleine, partisanenartig operierende Kampfeinheiten die Bundeshauptstadt zur uneinnehmbaren Festung machen: als Gelegenheitstrinker in den Wirtshäusern getarnt, bewirke das Auffahren schwerer Geschütze wie Sturmgetränk 77 und Steyr-Daimler-Punsch durch professionell ausgebildete Sauftrupps ein optimales Zusammenspiel der Kräfte zum Zwecke des Gefechts. Die Kotzlateralschäden wären für jeden Angreifer verheerend, das dann leicht verschmutzte Territorium erfolgreich verteidigt.

Auf politischer Ebene dürften die Ergebnisse der Studie eingeschlagen haben wie die sprichwörtliche Bombe. Die bis zuletzt in ideologische Grabenkämpfe verstrickten Regierungsparteien scheinen nun angesichts der überzeugenden Expertise doch gemeinsam marschieren zu wollen. Während offiziell keine Stellungnahme zu erreichen war, hieß es hinter vorgehaltener Hand, dass mit grünem Licht zur flüssigen Umsetzung der Reform zu rechnen sei. Das Konzept klinge absolut schlüssig und die Kostenersparnisse seien enorm. Allein aus dem Erlös der nicht benötigten Eurofighter könne man die Soldaten bis zum St. Nimmerleinstag mit scharfen Getränken ausrüsten.

Diesen Argumenten kann sich nicht einmal die Gewerkschaft des öffentlichen Dienstes verschließen, die ihre Zustimmung aber mit der Forderung nach einer deutlich höheren Entlohnung der Heeresbeamten verbindet: denn die tüchtigen Soldaten hätten durch regelmäßige Lektüre von ÖKM- und Praline-Heftchen nicht nur freiwillig ihre Lesekompetenz gesteigert, sondern auch die künftige Entwicklung vorweggenommen und sich abseits ihrer Dienstpflichten intensiv der neuen Aufgabe gewidmet. Dieser überdurchschnittliche Tatendurst müsse honoriert werden, so das Fleisch gewordene Beharrungsvermögen Neugebauer: “Sicherheit muss uns etwas wert sein!”

Für salamiNEWS : Andreas Überberger

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Originally posted 2010-08-01 19:00:07.

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Ein Kommentar auf "Bundesheer-Reform so gut wie fix: Ab morgen wird zurückgeprostet!"

  1. Sergeant Bilko sagt:

    Was halten Sie von einem gemeinsamen Manöver, Sir? Besuchen Sie uns mal auf unserem Stützpunkt!

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