Bratislava – Die slovakische Regierung beruhigt Experten und gibt Entwarnung: Das Hochfahren der veralteten und schon zu ihren besten Zeiten eher störungsanfälligen Atomreaktoren im Erdbebengebiet von Bohunice stelle keinerlei Gefahr für die slovakische Bevölkerung dar, so ein Regierungssprecher. Auch dass die Meiler nicht schutzummantelt wären, sei reine Panikmache der international organisierten Atomenergie-Phobiker.

„Slovakia is a too small Country for fall out”, heißt es in einer ersten Stellungnahme der internationalen Presse gegenüber.

Je nach Windrichtung und Wetterlage (gemeint sind Niederschläge, Anm. d. Red.) wären im Falle eines Unfalls eher die Nachbarländer Tschechien, Österreich oder Ungarn betroffen, wahrscheinlich aber eher Deutschland oder die Ukraine. Tschernobyl habe jedoch gezeigt, dass es auch Frankreich, England oder Skandinavien treffen könnte. Es gebe jedenfalls keinen Grund zur Sorge für die slovakische Bevölkerung. Regierungskreise der traditionell Atomenergie-freundlichen Tschechischen Republik zeigten Verständnis und ließen verlauten, dass Bohunice für sie kein Problem darstelle und die Atomkraft nun weltweit wieder einer strahlenden Zukunft entgegen sehe.

Überreaktionen aus Österreich und Deutschland erteilte das slovakische Energieministerium eine klare Absage, da im Falle eines Reaktorunfalls, auch die Gebiete zwischen Rhein und Donau nach spätestens 270 Jahren wieder besiedelbar wären. Einwände, die Slovakei hätte sich beim EU-Beitritt zur Abschaltung von Bohunice verpflichtet, weil das Atomkraftwerk nach allen internationalen Standards zu gefährlich sei, würden aber ernsthaft geprüft.

Originally posted 2009-01-12 21:52:23.