EU relativiert Gewerbefreiheit: Herbert Grönemeyer soll nicht mehr singen dürfen!
11. Juni 2013 | Von Michael Schiebel | Kategorie: Kultur , PolitikBrüssel – „Wir haben als Europäer die gemeinsame Verantwortung, die Deutschen vor ihren Sängern zu schützen.“ So lautet die Präambel eines gestern von der EU-Kommission im Europäischen Parlament eingebrachten Gesetzesvorschlages, mit dem der bekannte Sänger Herbert Grönemeyer ab sofort am Singen gehindert werden soll, „bevor weiterer Schaden entsteht“, wie es in einer Aussendung wörtlich heißt. Im Sinne einer europäischen Sicherheitsdoktrin müsse man das eherne Grundprinzip der Gewerbefreiheit in der EU im konkreten Fall überdenken, insbesondere da von der NATO keine Sensibilität für das Phänomen Grönemeyer und daher auch keine Unterstützung zu erwarten sei.
„Wir haben das Problem lange unterschätzt und geglaubt, wir könnten es aussitzen“, räumt ein Sprecher der Kommission gegenüber Journalisten ein. „Doch der Mann hört einfach nicht auf, zu singen.“ Auch gebe es bereits erste Anzeichen, dass insbesondere in Skandinavien aber auch in den Niederlanden und Frankreich bislang erfolglose Sänger planen, ihre Karrieren auf den Grönemeyer-Stil umzustellen. Immer mehr einschlägige Foren im Internet werden von den Behörden mit erheblicher Sorge beobachtet und man müsse auch davon ausgehen, dass es bereits geheime Sänger-Treffen gebe, bei denen sich die Künstler gegenseitig schwülstige Texte in der jeweiligen Landessprache vortragen, ohne dabei den Mund zu öffnen.
Abgesehen davon, dass es für die Sänger selbst nicht ungefährlich sei, den Kehlkopf bei geschlossenem Mund gegen die hintere Schädelwand zu pressen, gehe von den Darbietungen auch eine erhebliche Bedrohung der Bevölkerung aus. Sollte der Vorschlag das Europäische Parlament wie geplant passieren – und davon wird in Brüssel allgemein ausgegangen – seien weitere Initiativen nicht ausgeschlossen. Denn man beobachte auch die Aktivitäten von Extremisten wie Hansi Hinterseer oder Florian Silbereisen seit geraumer Zeit mit zunehmender Sorge, heißt es in Brüssler Kreisen.
Beobachtern zufolge belaste die Causa auch zusehends die innereuropäischen Beziehungen. Insbesondere London hat als wichtigster Betreiber der Grönemeyer-Richtlinie bereits angekündigt, eine Volksbefragung über einen EU-Austritt durchführen zu wollen, sollte keine rasche Umsetzung erfolgen. Diesem Beispiel könnten weitere Länder – die Rede ist insbesondere von Spanien und Frankreich – folgen. Mit unabsehbaren Auswirkungen für den europäischen Einigungsprozess, heißt es hinter vorgehaltener Hand. In Berlin hält man sich indessen noch bedeckt, gilt der blonde Ruhrpottbarde in der Bevölkerung doch allgemein immer noch als populär. Nicht wenige Kommentatoren vermuten jedoch Angela Merkl selbst hinter der britischen Initiative. Dafür soll sie bereit gewesen sein, einen hohen Preis zu bezahlen: Howard Carpendale bleibt in Deutschland.
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Originally posted 2011-02-03 15:38:34.