Kein Köpferollen in der ÖVP: Die Dons der neun große Familien trafen sich lediglich zu privater Feier!
31. August 2012 | Von Michael Schiebel | Kategorie: PolitikWien – Als das eilig einberufene Treffen der Oberhäupter der mächtigen Familien von der Ostküste (des Bodensees) bis zur Westküste (des Neusiedlersees) bekannt wurde, mutmaßten Beobachter, es käme zur großen Abrechnung. Insbesondere die Vorsitzführung durch Don Michele „Mighty Grey Mouse“ Spindelecker soll einige Paten nervös gemacht haben, weil sie empfindliche Verluste ihres Einflusses auf das politische Geschäft auch in ihren Revieren befürchteten. So soll selbst der mächtige niederösterreichische Pate – Spindelecker wird seinem Clan zugrechnet – zuletzt mit der Performance seines politischen Ziehsohnes nicht zufrieden gewesen sein.
„Wir haben bloß friedlich zusammengesessen, auf den Geburtstag des Paten angestoßen und natürlich auch ein wenig über das Geschäft gesprochen – nichts Aufregendes“, wird ein Teilnehmer der Zusammenkunft zitiert. Welcher Pate Geburtstag hatte, ließ sich jedoch nicht eruieren. Das Tragen von Waffen soll ebenso verboten gewesen sein, wie die Mitnahme von Leibwächtern. Beim Verlassen der schweren schwarzen Limousinen wurde von den Bossen demonstrative Lockerheit zur Schau gestellt. Was sich dann hinter verschlossenen Türen tatsächlich abspielte, bleibt Gegenstand von Spekulationen. Angeblich verlangten einige Familienoberhäupter aus dem Mittelwesten im Vorfeld der Zusammenkunft ein Treffen auf neutralen Boden. Letztlich verlief jedoch offensichtlich alles friedlich und beim Verlassen der „Familienfeier“ zeigten sich die Granden zwar wortkarg, demonstrierten aber ostentativ Einigkeit.
„Die Zeiten ändern sich und auch die ÖVP hat sich verändert“, erklärt einer der wenigen gesprächsbereiten Paten gegenüber den versammelten Medienvertretern. Der Griff in die Steuerkassa dürfe nicht mehr so ungeniert erfolgen, das habe man insbesondere auch den Kärntner Familien klar gemacht. Man denke schon seit geraumer Zeit über neue Geschäftsmodelle und darüber nach, sich auf ernsthaftes politisches Engagement zu verlegen. Darin liege Zukunftspotenzial, glaubt ein führendes Mitglied einer Familie, die das Revier nördlich der Getreidegasse in Salzburg kontrolliert. Aber das brauche Zeit. Eine neue Generation übernehme zusehends das Kommando und in ein paar Jahren wolle man mit der Justiz nichts mehr zu tun haben. Doch noch wollen nicht alle alten Dons das Feld räumen – ein Spannungsfeld, in dem noch beträchtliches Konfliktpotenzial liegen könnte.
Für salamiNEWS exklusiv aus der Walter Vogelsang Villa: Michael Schiebel
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Der Spindelecker, leckt der Spinde?
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