Lecker: EU erhöht Grenzwerte für Radioaktivität in Lebensmitteln!
11. Januar 2012 | Von Michael Schiebel | Kategorie: PolitikBrüssel – Europas Verbraucherinnen dürfen sich freuen: Endlich erhöht die Europäische Union die Grenzwerte für Radioaktivität in Nahrungsmitteln. Damit reagiert die Kommission auf den Druck der Lebensmittelindustrie insbesondere Frankreichs, das massiv auf die Energiegewinnung aus Kernkraft setzt und dessen Nahrungsmittelproduktion aufgrund unzähliger vertuschter Zwischenfälle in Atomkraftwerken seit Jahren auf eine höhere Verstrahlung seiner Produkte setzt. Aber auch Weißrussland und die Ukraine erhoffen sich die landwirtschaftliche Wiederbelebung zwischenzeitig vernachlässigter Landstriche.
„Bei dieser Maßnahme geht es uns aber nicht in erster Linie um die europäische Lebensmittelwirtschaft. Wichtig ist uns vor allem der Konsument“, heißt es in einer Aussendung der Kommission: „Die Menschen sehnen sich nach strahlendem Genuss“, ist man in Brüssel überzeugt. Protektionsvorwürfe weist man indessen von sich. Schließlich eröffne die Regelung beispielsweise auch Chancen für die japanische Lebensmittelindustrie – insbesondere für Reis und Gummi Arabicum für Gummibärchen, weil in Japan die Grenzwerte niedriger sind und die kontaminierten Lebensmittel nicht mehr in die Produktion bzw. in den Handel kommen dürften. „Nun können unsere japanischen Freunde die verstrahlten Sachen nach Europa verkaufen. Mit Protektionismus hat das sicher nichts zu tun“, erklärt eine hoher EU-Beamter.
Nachteile erwarten Experten für die österreichische Landwirtschaft, weil Österreich über keine eigenen Atomkraftwerke verfügt. „Wir können nur auf Zwischenfälle in den benachbarten AKWs in Deutschland, Tschechien, der Slowakei oder Slowenien hoffen, um wettbewerbsfähig zu bleiben“, erklärt ein Funktionär der niederösterreichischen Landwirtschaftskammer. Doch auch dabei könnten sich Probleme ergeben. Prag kündigte bereits an, mit Österreich über eine Trittbrettabgabe verhandeln zu wollen. Es könne nicht sein, dass Österreich sich bei der Verstrahlung seiner Lebensmittel einzig auf seine Nachbarn verlasse. Das sei unsolidarisch und werde so sicher nicht akzeptiert, war aus tschechischen Regierungskreisen zu erfahren.
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Originally posted 2011-04-01 11:05:32.
Auf meinem Iphone sieht deine Seite irgendwie komisch aus.
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