Mehr Geld für Parteien – Prammer: Wer uns seine Stimme nicht gibt muss für dieses Privileg bezahlen!
24. Februar 2011 | Von Niko Formanek | Kategorie: Exklusivinterviews , PolitikNach eingehenden und intensiven Debatte (laut informierten Kreisen rund 5 Sekunden) und nur unter Überwindung größter Gewissensbisse und Skrupel haben die Parteien Österreichs einstimmig beschlossen, sich selbst mehr Steuergeld zur Verfügung zu stellen. Insgesamt mehr als zwei Millionen Euro mehr pro Jahr wird der Steuerzahler für die genialen Leistungen seiner Volksvertreter berappen müssen. Interessant: Alle Wahlverlierer (SPÖ, ÖVP, Grüne) werden damit trotz Mandatsverlusten rein zufällig jedes Jahr mehr kassieren als zuvor. MeinEuro.at hat dazu ein Interview mit Nationalratspräsidentin Barbara „Ahnungslos“ Prammer geführt.
salamiNEWS: Frau Präsidentin, wieso genehmigen sich die Parteien ausgrechnet in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eine Budgeterhöhung von mehr als 15 %?
Prammer: Das ist keine Erhöhung, das sehen Sie falsch.
salamiNEWS
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Von rund 15,5 Millionen auf 17,9 Millionen Euro pro Jahr ist keine Erhöhung?
Prammer:
Nein, warum?
salamiNEWS
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17,9 Millionen Euro sind mehr als 15,5 Millionen Euro, oder?
Prammer:
Nein. Vielleicht in Ihr Welt, aber in unserer eben nicht. Sie vergleichen Äpfel mit Inline-Skater.
salamiNEWS
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Hä?
Prammer:
Wir machen nur, was uns der Rechungshof aufgetragen hat. Der hat gesagt es soll alles klarer und transparenter geregelt werden. Wie kann man also klarer und transparenter sagen: Wir wollen mehr Geld und basta?
salamiNEWS
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Aber wir schlittern in die Rezession, immer mehr Menschen leben an der Armutsgrenze, die Finanzmärkte brechen zusammen, die Banken gehen krachen. Ist es da klug ein solches Zeichen zu setzen?
Prammer:
Wann den sonst! Alle die „angeblichen“ Probleme und Entwicklungen, die sie da ansprechen, machen eine solche Erhöhung erst logisch. Übrigens kann ich für alle Abgeordneten sprechen wenn ich sage, wir spüren das gar nicht. Uns geht es gut im Parlament. Und wenn es uns gut geht, dann geht es dem Volk gut. Wir haben 100 Milliarden in Konjunkturpakete und Staatshilfen gepackt, da fallen die läppischen 2 Millionen Euro für uns nicht auf.
salamiNEWS
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Aber die 100 Milliarden sind doch auch Steuergeld und nicht Ihr Geld – so wie die 2 Millionen Euro.
Prammer : Also das kann ich erst bestätigen, wenn meine Experten das Paket analysiert haben. Aber ich sage auch gleich: Demokratie kostet Geld und die Demokratie sind wir. Und wer uns nicht mag und uns nicht bei der Wahl unterstützt, der muss auch dafür zahlen. Das gilt übrigens für alle Fraktionen. Wer glaubt, dass er uns mit fallenden Wahlbeteiligungen und Politikmüdigkeit bestrafen kann, dem sei ins Stammbuch geschrieben: Auch wenn von Euch keiner mehr zur Wahl geht, werden wir uns mehr von Eurem Geld nehmen.
salamiNEWS : Sie werden also wirklich das Geld kassieren, egal wie es den Menschen im Land wirtschaftlich geht?
Prammer: Natürlich, dafür sind wir alle gewählt worden. Wir sind klug, schön, eloquent, meistens gut und geschmackvoll angezogen und arbeiten bestimmt 50 Tage im Jahr. Wer, wenn nicht wir, verdient dieses Geld in diesem Land wirklich? Im Prinzip leben eigentlich alle von unseren grandiosen Leistungen. Wir sind übrigens nicht nur die Demokratie, wir sind der Staat. Und das Parlament bauen wir jetzt auch noch großartig um. Und wie bezahlen den Umbau? Wir machen die Gesetze damit das Geld reinkommt. Da wird es dann ein Fitnesscenter, ein Schwimmbad und eine Sauna geben. Die Plenarbestuhlung wird mit Leder-Plüsch-Massage-Drehstühlen umgesetzt, in den Abgeordnetenbänken gibt es dann Mini-Bars mit supergeilen Flachbildschirmen und Premiere für jeden Abgeordneten. Im Parlamentshof wird es dann einen Reitstall geben und dazu bauen wir dann ……….
salamiNEWS : Danke für das Gespräch.
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Originally posted 2008-10-29 00:02:32.
sehr zynisch, aber wahr, wenn man die ZIB 2 heute gesehen hat.
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Sie nehmen uns nur aus. Sie können den Hals nicht vollkriegen. Super-Interview ))
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Frau Prammer küdigte in Ihrer Parlamentsrede mehr ORF Übertragungen an.
Mein Vorschlag: BIG Parlament BROTHER.
Und jede Woche wird einer RAUSGEWÄHLT!
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sie hat es bestimmt etwas anders gemeint als sie es gesagt hat.
der bürger zahlt solange bis erbricht.
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Vielleicht sollten wir doch einen Fond gründen, der sich am Index der Parteienförderung beteiligt. Scheint ein mündelsicheres Geschäft zu sein.
Herzliche Grüße, Rainhard Kloucek
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