Eisenstadt – Um „Unheil für das wichtigste Bundesland Österreichs abzuwenden“ hat gestern die Weinkönigin Lisa 1. die Macht im Burgenland übernommen. Gegen 17:40 Uhr stürmten mit Weinpressen und anderen Agrarwerkzeugen bewaffnete Truppen des Weinbauernverbandes unter Führung ihrer Weinkönigin den Sitz der Landesregierung in Eisenstadt. Die uniformierten und durch eine ungesunde rote Gesichtsfarbe leicht erkennbaren Weinkrieger punschten Lisa die 1., früher bekannt als Lisa Preschitz aus Neusiedl am See, auf den Landeshauptmannsessel.

„Angesichts drohender Wahlanfechtungen der letzten Landtagswahlen und allgemeiner Unfähigkeit aller im Landtag vertretenen Parteien habe ich schweren Herzens beschlossen die Macht im Burgenland zu übernehmen“, erklärte Lisa die 1. auf einer Pressekonferenz im Landhaus. „Bis auf weiteres bin ich das Burgenland und das Burgenland ist ich.“ Landeshauptmann Niesl und alle anderen Landtagsabgeordneten wurden festgenommen und in einem Ruster Weinkeller bei Wein und Brot festgesetzt. „Wir werden gegen alle diese VerliererInnen ein Verfahren wegen Hochverrats gegen das Burgenland eröffnen“, erklärte Lisa die 1. „Zuvor muss ich als Königin aber erst für Weltfrieden, Liebe für alle und Nahrung für alle Hungernden weltweit sorgen, dann kümmere ich mich um den Rest.“

Die Bundesregierung reagierte auf den Punsch im Burgenland verwirrt. Während die ÖVP in einer möglichen Kooperation mit den radikalen Weinbauern und Lisa der 1. eine Stärkung der eigenen Position und die schon längst fällige Zerschlagung sozialistischer Machtstrukturen im Burgenland sieht, stellt sich die Bundes-SPÖ auf eine Konfrontation ein. „Wir haben das Bundesheer in Alarmbereitschaft versetzt und werden zu gegebener Zeit die zu Unrecht gestürzte demokratisch legitimierte Regierung im Burgenland wieder einsetzen“, erklärte Bundeskanzler Werner Faymann nach einer Notsitzung des Ministerrats.

Allerdings könnte die Bundesregierung bei der Umsetzung dieses Vorhabens auf erheblichen Widerstand stossen. Laut Kreisen innerhalb des österreichischen Bundesheeres sind große Truppenteile der Grenzschutzkompanien zu Lisa der 1. übergelaufen, nachdem ihnen Wein, Weib, ein Kite und Surfboards auf Lebenszeit von der neuen Machtinhaberin versprochen wurde. Mehrere hundert Soldaten sollen sich schon auf strategisch wichtigen Strandabschnitten rund um Podersdorf  verschanzt haben. „Wir werden bis zur letzten Traube um unser Burgenland kämpfen“, erklärte ein Sprecher der neu gegründeten Sicherheitskräfte mit dem Namen „Vinum Vici Viertel“ . „Die sollen nur kommen, die Großkopferten aus Wien.“

Originally posted 2010-06-13 21:06:42.