Wien – Mit einem völlig neuen PR-Konzept will Vizekanzler und Finanzminister Josef Pröll (ÖVP) seine politischen Mitbewerber in Zukunft überflügeln. „Wir vermeiden jeglichen ernsthaften medialen Auftritt, wie z.B. Pressekonferenzen nach dem Ministerrat, Interviews mit Innenpolitik-Journalisten oder sinnlose ZIB-Auftritte“, erklärt Dr. Martin Hauer, Kabinettschef von Pröll. „Stattdessen stimmen wir unseren Tagesablauf völlig auf die Society-Berichterstattung im TV ab und erzielen so eine Fernsehpräsenz von fast 80 % in der politischen Prime-Time zwischen 18:30 Uhr und 20:15 Uhr quer über alle österreichischen TV-Sender.“

Ab sofort wird Minister Pröll nur mehr auf Events auftreten und präsent sein, die von medialen Schwergewichten wie Pink auf Puls 4, Tonight.tv auf Pro7, ATV LIFE auf ATV, Chili Backstage und Chili auf ORF 1 und Seitenblicke auf ORF 2 mit Kamerateams beschickt werden. „Es geht darum, Minister Pröll als einen Mensch wie Dich und mich – also wie z.B. Birgit Sarata, Brigitte Neumeister, KR Friedrich Schiller, Waltraut Haas, Erwin Strahl – und nicht als kaltschnäuzigen Politiker darzustellen“, erklärt Hauer. „Aufgrund der kleinen Größe der österreichischen Promiszene haben wir da eine grandiose Chance regelmäßig in der Rotation zu sein und die TV-Szene mit unserer Präsenz zu dominieren – um nicht zu dominikieren zu sagen.“

Um die vorhandene Infrastruktur an Society- und Boulevardmedien möglichst effizient zu nutzen, wurde innerhalb des Finanzministeriums eine eigene Task-Force gegründet. Die 25 Beamten von Chili con Politico sorgen für eine lückenlose Überwachung von Society-Größen wie Richard Lugner und sein Katzi, Mario-Max Schaumburg-Lippe, Bambi Nina Bruckner, Andrea Buday, Barbara Karlich, Andrea Händler, Michael Konsel und vielen anderen, um jederzeit zu wissen, wo sich Ansammlungen der genannten Promis zu Society-Events mit TV-Berichterstattung auswachsen könnten. „In den letzten drei Wochen hatten wir eine Trefferquote von fast 85 Prozent“, erklärt Sektionschef Dr. Rüdiger Klammarsch, Leiter der Task Force Chilli con Politico . „Also z.B. die erste Chili-Sendung mit Heinzl war ein echter PR-Coup. Die Horoskop-Erstellung für den Vizekanzler untermalt mit dessen witzigen, menschlichen und cleveren Bemerkungen, war mindestens zwei Prozentpunkte in der wöchentlichen Kanzlerfrage wert.“

Auch prominente Meinungsforscher zollen Pröll und seinem Team Respekt. „Die haben genau erkannt, wie das heute funktioniert“, sagt Dr. Rudolf Brettschneider von Fessel GfK Austria. „Und auch der ORF liegt voll im Trend. Der Name Chili ist Programm. Wo sonst sollte heiße Luft von PolitikerInnen in Form von oralen Darmwinden so perfekt ins Konzept passen? Jedes Kind weiß, dass, wenn man zu viel Chili gegessen hat, die Natur mit massiven Flatulenzen reagiert.“ Auf diese Weise erfahren die TV-ZuseherInnen, dass PolitikerInnen nicht nur im Parlament heiße Luft ablassen, sondern, dass dies bei ihnen ein bedauerlicher Dauerzustand sei. „Damit wirkt die Politik wieder echt und glaubwürdig“, ergänzt Brettschneider.

Originally posted 2010-01-25 22:34:59.