Wien – Eine Koalition aus SPÖ, ÖVP und FPÖ hat gestern das neue ORF-Gesetz beschlossen, die SteuerzahlerInnen des Landes um weitere 160 Millionen Euro erleichtert und damit die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Österreich gerettet. „Wir werden von den 160 Millionen Zwangsabgaben 158 Millionen Euro sparsam und sinnvoll einsetzen, um am neuen ORF-Standort in Wien St. Marx ein neues Studio für die ORF-Erfolgsproduktion Chili zu bauen“, zeigte sich ORF-General Alexander Wrabetz über den Geldsegen erfreut. „Die restlichen 2 Millionen brauchen wir für eine Party und ein Luxusdinner, um das zusätzliche Geld zu feiern und damit Futter für eine weitere Woche Chili-Berichterstattung zu haben.“

Das neue Chili-Studio soll zu einem weit sichtbaren Wahrzeichen in Wien-Landstraße werden. „Wir planen eine architektonische Sensation“, erklärt dazu Dominic Heinzl, Star des ORF-Quotenrenners. „Wir werden in St. Marx eine 63 Meter hohe Chili-Schote mit 164.000 Quadratmeter Studiofläche, einem exklusiven Fitness- und Wellnessbereich für mich und einer Vier-Hauben-Kantine, über die ich aber jetzt noch keine Details erzählen möchte weil das bringen wir dann noch in Chili, bauen.“

Die FPÖ rechtfertigt ihre Unterstützung für ÖVP, SPÖ und Grüne mit mehr „Facetime“ im TV. „Der Steuerzahler kann ja nicht ernsthaft erwarten, dass wir uns für ihn einsetzen, wenn es um unsere TV-Minuten geht“, erklärte FPÖ-Chef H.C. Strache nach der Abstimmung im Parlament. „Außerdem können wir uns ja viel besser für die Steuerzahler einsetzen, wenn wir möglichst oft im Fernsehen sind. So gesehen sind die 160 Millionen Euro an Zwangsgebühren für den ORF eigentlich eine Investition für geringere Abgaben in der Zukunft.“

„Der heutige Beschluss für das neue ORF-Gesetzt hätte ein ganz wichtiger Schritt zur Stärkung des öffentlich rechtlichen Rundfunks in Österreich sein können“, erklärte Helene Jarma, Abg. z. NR. von den Grünen. „Wir wären sofort bereit Koalitionen mit ÖVP, SPÖ und FPÖ einzugehen, wenn es sachlich gerechtfertigt ist. Aber nachdem uns der ORF keine Zusage geben wollte, dass unsere Eva Glawischnig jetzt mindestens einmal pro Woche bei Chili oder Seitenblicke vorkommt können wir aus demokratiepolitischen Gründen dem Gesetz in seiner jetzigen Fassung nicht zustimmen.“

Irgendjemand vom BZÖ hatte zu der ganzen Sache auch Irgendetwas zu sagen, aber unser salamiNEWS-Redakteur wurde bei dem Gespräch mit irgendeinem BZÖ-Abgeordneten vom Schlaf übermannt.

Im Anschluss an die Nationalratssitzung lud der ORF alle Abgeordneten von SPÖ, ÖVP und FPÖ auf eine kleine exklusive Feier in die – dafür extra angemietete – Hofburg. Dort genossen die PolitikerInnen dann gemeinsam mit ORF-Führungskräften die HD-Übertragung eines WM-Spiels und ein privates Konzert von Shakira. Insgesamt 14 ORF-Chili-Teams zeichneten das bescheidene „Dankeschön“ der Anstalt an ihre politischen Amigos für mehrere Exklusivberichte in der kommenden Woche auf.

Originally posted 2010-06-17 21:19:45.