Überraschung: Kärnten tritt Slowenien bei!
31. Dezember 2012 | Von Michael Schiebel | Kategorie: PolitikWien, Klagenfurt, Ljubliana – Für eine handfeste Überraschung sorgt Österreichs südlichstes Bundesland. Wie erst jetzt bekannt wurde, hat Kärnten offiziell einen Aufnahmeantrag bei der slowenischen Regierung gestellt. Nach der Jahre lang trickreich geführten Diskriminierungspolitik gegenüber der slowenischen Minderheit in Kärnten, stellt dieser Schritt nach Expertenmeinung einen echten Paradigmenwechsel dar. Den Ausschlag habe vermutlich die erfolgreiche Qualifikation Sloweniens für die Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika gegeben, so informierte Kreise in Klagenfurt.
„Wir haben lei ein südlichmäßiges Temperament“, erklärt der Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler und man passe daher „viel besser zu Slowenien als zu die Großkopferten in Wien!“ Es sei ein historischer Fauxpas und eine sportliche Fehlentscheidung gewesen, Österreich 1918 beizutreten, und das werde nun eben korrigiert. Kärnten sei es leid, ständig von Wien bevormundet zu werden, seine Banken nicht gerettet zu bekommen und sich nicht für sportliche Großereignisse zu qualifizieren.
Aus informierten Kreisen in Ljubliana war zu erfahren, dass Slowenien nur eine Bedingung für die Aufnahme gestellt haben soll: Kärnten dürfe nicht den Versuch unternehmen, Fußballer in das slowenische Nationalteam hinein zu reklamieren. Das betreffe insbesondere Spieler des aktuellen Tabellenletzten in der österreichischen Bundesliga, den FC Kärnten. Wie wichtig Laibach dieses Beitrittserfordernis offensichtlich ist, zeigt der Umstand, dass man sich im Gegenzug vorstellen könne, in ganz Slowenien einsprachige deutsche Ortstafeln aufzustellen.
Sonst dürfte es kaum mehr Hindernisse für den Beitritt geben. In den bevorstehenden Verhandlungen gehe es lediglich noch darum, Kärnten zu verbieten, jemals wieder eine Landesbank zu führen, Seebühnen zu bauen oder Politiker hervor zu bringen, heißt es aus gut informierten Kreisen in der slowenischen Hauptstadt. Kärnten signalisiert Zustimmung und Landeshauptmann Dörfler bestätigt, dass man sich in der neuen Konstellation auf das Eishockeyspielen, Schilehrern und Schmäh führen konzentrieren wolle. Eine neue Flagge sei bereits entworfen (siehe Bild) und eine Einigung soll noch in der nächsten Woche erzielt werden.
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Originally posted 2009-12-10 21:00:31.