Wien – Zuversichtlich zeigen sich die Initiatoren des Volksbegehrens für mehr Tageslicht im Winter vom Verein „Mehr Demokratie!“ zum Start der Eintragungsfrist nächste Woche. „Die überlange Dunkelheit bewirkt, dass ein hoher Bevölkerungsanteil depressiv wird. Dazu kommt noch die Mehrfachbelastung durch Kälte und hohe Stromkosten im Winter“, heißt es in einer Aussendung des Vereins. Die kurzen Tage hätten sowieso nur den Zweck, das Weihnachtsgeschäft anzukurbeln. Die Weihnachtsbeleuchtung auf den Straßen sei schon ab 16 Uhr sichtbar, also durchaus zu Geschäftszeiten, und das rege zum Kaufen an, erklärt Herbert Stollhofer, Pressesprecher von mehr Demokratie! Drüber hinaus bewirke auch die durch die Dunkelheit bedingte depressive Grundstimmung vieler Menschen einen regelrechten Kaufrausch. Das Ergebnis sei eine enorm hohe Pro-Kopfverschuldung privater Haushalte. „Wir haben genug von diesen Manipulationen und Abschröpfungen. Wir wollen wieder mehr Licht“, fordern die Initiatoren des Volksbegehrens.

Unterstützt wird die Initiative auch von der FPÖ. Parteiobmann H.C. Strache erklärt gegenüber salamiNEWS : „Den Rückgang des Tageslichts im Winter haben wir einzig der 40 Jahre andauernden Packelei von Rot und Schwarz zu verdanken.“ Es sei Zeit für eine Wende. „Die Österreicher sind nicht mehr bereit, alles zu schlucken!“, ist Strache überzeugt. Auch die Grünen unterstützen, wenn auch mit Vorbehalt, die Initiative des Vereins Mehr Demokratie! „Wir haben zwar Bedenken wegen des Datenschutzes – die Anonymität der Dunkelheit ist gerade im Winter wichtig – aber andererseits sprechen viele ökologische und gesundheitliche Gründe für längere Tage. Das Geld, dass an Strom und Antidepressiva eingespart wird, könnte man zweckgebunden für den Datenschutz verwenden“, so Grünen-Chefin Eva Glawischnig. „Um trotzdem die Anonymität zu schützen, könnte man beispielsweise falsche Bärte gratis verteilen“ so der innovative Vorschlag der Grünen.

Auch die ÖVP meldet sich zu Wort: „Wir sind zwar dagegen, die traditionelle Dunkelheit im Winter abzuschaffen, aber um den Weihnachtsfrieden zu erhalten, hat die ÖVP in der Regierung durchsetzen können, dass ab dem 22. Dezember die Tage wieder verlängert werden“, stellt Klubobmann Karl-Heinz Kopf gegenüber salamiNEWS klar.

Das Volksbegehren kann von 13. bis17. Dezember  österreichweit auf den Gemeindeämtern bzw. magistratischen Bezirksämtern unterschrieben werden. Ab 100.000 Unterschriften muß der Gesetzesantrag im Parlament behandelt werden.

Für salamiNEWS : Sophie Neurath

Originally posted 2010-12-08 22:19:31.